Zu dick zum Umfallen

Oak Brook (Illinois). Wie der Verband der adipösen Analphabeten mitteilt, trennt man sich in einseitigem Einvernehmen vom Schriftführer Aprisus (25). „Er wurde einfach zu fett. War er im Raum, war keine Sitzung mehr möglich.“ so Dietmar ‚Doppelzentner‘ Maggi Vorsitzender der Jungen Fetten e.V. „Wir wollten ihn auf die Seite legen, aber sein voluminöser Körper lies eine solche Achsverlagerung nicht mehr zu.“ gesteht der schmatzende Vorsitzende. „Wir versuchten ihn in Eigenrotation zu versetzen. Hierfür lockten wir ein brünftiges Walweibchen an. Der Walgesang hat bei früheren Sitzungen schon oft Wunder bewirkt.“ Atemlos vom Sitzen berichtet Maggi (19) von den unglaublichen Vorfällen. „Uns war klar, dass wir das Weibchen nur in die Umlaufbahn von Aprisus bringen mussten, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.“ Das waghalsige Manöver misslang. Aprisus war gerade Schleim lassend mit dem Verzehr der örtlichen Kindertagesstätte beschäftigt, als das Unglück passierte: Das Walweibchen verlor auf dem rutschigen Untergrund den Halt und verschwand im Schlund des molligen Mittzwanzigers. „Wir lockten ihn schließlich mit einer Nestlé-Fabrik ins Freie, wo wir ihm das Ende seiner Mitgliedschaft im Verband mitteilten. Erst schriftlich, dann aufgrund von Verständnisproblemen seinerseits, mündlich.“ Schnaubend prustet Maggi die Worte hervor. „Wegen der Walweibchensache habe wir nun auch noch Green Peace am Hals bzw. Doppelkinn.“ Für Aprisus hat die peinliche Geschichte ein unrühmliches Ende gefunden. Beim Versuch die Tür des Verbandes liegend mit seiner massigen Plauze zu versperren, passierte das Unglück: Das rissige Unterhautfettgewebe hielt dem Fettdruck nicht mehr stand. Mit einem erst zischenden dann berstenden Geräusch riss an der Nordwest-Flanke der Bauchtrommel ein Schwangerschaftstreifen, der bis dahin die Fettschichten zuverlässig zusammengehalten hatte. Hilfe kam zu spät, Aprisus starb erdrückt durch das eigene Gewicht. Tja, da war er wohl doch zu dick zum Umfallen.

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