Wurmstichige Früchte statt Erdölrausch

2962bDie extreme Überbewertung der früheren Tiefseebohrung AG (wir berichteten) hat sich entschärft. Bereits am 23. Dezember brach der Kurs drastisch ein. Nach dem erfolglosen Versuch des Vorstandsvorsitzenden den hohen Kurs am 27. Dezember für eine überaus vorteilhafte Kapitalerhöhung zu nutzen, wurde das Unternehmen in Fallobst AG umbenannt. Die vor einigen Tagen angekündigte erfolgreiche Erdölexploration hat sich bisher als Luftnummer entpuppt.

Der Kurs der AG schwankt nun zwischen zwei Stufen der Überbewertung, einer hohen und einer noch höheren. Bei letzterem liegt die Überbewertung „nur“ noch bei rund 33.000%, im Vergleich zu den kurzzeitigen 123.413% ein beträchtlicher Rückgang. Mit dem tatsächlichen Handelswert haben diese Kurse jedoch nichts zu tun. Die Aktie steht offensichtlich seit Wochen unter dem schlechten Einfluss ihrer Großaktionäre, die Kursspielereien amüsant zu finden scheinen.

Ein Blick auf die aktuellen Buchwertzahlen sorgt indes für Ernüchterung: Die Monatsrendite beträgt rund 7,5%, für eine AG dieser Größe überaus dürftig. So warnt der Vorstand des Unternehmens auch explizit in der AG-Beschreibung vor einer Investition in diese AG, da diese sich in Auflösung befinde. Es spricht jedoch einiges dafür, dass der Vorstandsvorsitzende selbst hinter den Kursanomalien steckt und dadurch versucht die übrigen Anleger zu verunsichern, um sich möglichst viele Aktien des eigenen Unternehmens sichern zu können.

Der hohe Kurs und die Warnung in der Beschreibung dienen der Abschreckung neuer Käufer und soll gleichzeitig aktuelle Aktionäre dazu bewegen zu dem aktuell noch hohen Kurs zu verkaufen. Da ein absichtliches Herunterwirtschaften der AG zu Kontroversen, auch mit der Börsenaufsicht, führen würde, musste sich Aktiencrash eine Abschreckungsstrategie einfallen lassen. Mit Erfolg: Inzwischen befinden sich 98,8% der Aktien in Privatbesitz. Fragt sich nur, was man mit so viel faulem Obst anfängt…

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