Eine Interview-Audienz bei Lord Tipton zu erhalten, war ein kleiner terminlicher Drahtseilakt. Der Lord ist mehr im Flieger unterwegs als in seinen Büroräumlichkeiten anzutreffen. Daher wurde ich kurzerhand eingeladen in dem Privatjet von Lord Tipton (einer Hawker Beechraft 400) in knapp 11.000m Höhe und einer angenehmen Interviewgeschwindigkeit von knapp 750 km/h das Gespräch zu führen. Einen besseren Ort hätte es nicht geben können, als über den Wolken mit dem Vorstand eines der wachstumsstärksten Aktiengesellschaften am Markt sprechen zu können.
Lord Tipton… wir haben die Reisehöhe bzw. die Interviewhöhe erreicht und ich möchte auch direkt mit der ersten Frage starten.
Der Blick auf das Gründungsdatum Ihrer Aktiengesellschaft CnIcommercial (WKN 104371) 23.12.2012 lässt natürlich einen guten Einstieg in das Interview zu. Wenn andere den Weihnachtsbaum schmücken und die letzten Einkäufe für die Feiertage tätigen, haben Sie den Grundstein für das Unternehmen gelegt! Hat dieser Zeitpunkt einen besonderen Hintergrund oder steht generell das Business an erster Stelle in Ihrem Leben?
Kurz vor Weihnachten hatte ich schlicht das Bedürfnis diesem grausamen Stress zu entweichen. Und so begann ich nach einer Beschäftigung zu suchen. Zurückgezogen von meiner Familie, im Süden von Kreta, entstand die Idee der Firmengründung. Die Millionen hatten sich hier und da angehäuft. Da gab es einige Kredite von amerikanischen Banken, die für den Startwert von 333.000,00 Euro ausreichten. Im generellen steht die Familie immer im Vordergrund, mein Hass auf Weihnachten und den damit verbundenen Stress jedoch zog mich an die Börse.
Der größte Teil der neuen Aktiengesellschaften entscheidet sich für die klassische „Billigaktien-Strategie“ zwischen 1,00 € und 100,00 €. Sie sind mit einem sehr hohen Ausgabepreis und geringer Stückzahl an den Start gegangen! Warum diese Entscheidung und würden Sie es heute anders machen?
Cni sollte eine exklusive Marke sein. Eine Marke von der zunächst höchstens tausend Personen Teil haben könnten. Zudem ist der 1000er Wert etwas präziser als z.B. 1 Euro. Wenn ich noch einmal neu starten würde, was ich nicht ausschließe, würde ich es wahrscheinlich genauso machen, was jedoch mit einer neuen Taktik, die ich von dort an testen werde, zusammenhängen würde.
Ihr Firmenkonzept ist natürlich für mich persönlich als Betreiber von Energieerzeugungsanlagen im Bereich erneuerbare Energien äußerst interessant. Die Entwicklung von alternativen Energieträgern ist nach wie vor einer der größten Zukunftsmärkte. Wie weit sind Sie mit Ihrem Windradkonzept? Gibt es bereits neue Entwicklungen oder Forschungsprojekte in diesem Bereich?
Der Handel mit Energie hat mich immer schon sehr interessiert. Mein Berater, der nun im Ruhestand gezogene Vorstand der Grasbock AG, entwickelte die ersten Ideen. Als ich am Markt startete, war es nur eine witzige Idee, und ich hatte keinen wirklichen Zusammenhang mit einer Taktik. Inzwischen jedoch lässt sich sagen, dass unsere Ideen am Markt gut angenommen werden. Wir kaufen und entwickeln jüngste Entwicklungen und verkaufen diese nach einer Weile an einen großen Konzern. Das bringt uns eine gute umweltbewusste Rendite.
Dann wollen Sie direkt über das Windradkonzept und über neue Forschungsprojekte nichts verraten. Das kann ich aber auch verstehen. Aber dass die Frage gestellt wird, ist sicher auch verständlich. Es ist jedenfalls schön zu hören, dass es weiter geht und vom Markt gut angenommen wird. Neben Ihrem innovativen Geschäftskonzept blicke ich auch auf das unglaubliche Wachstum Ihrer Aktiengesellschaft. Sie haben zwar für knapp 6 Millionen Euro Kapitalerhöhungen am Markt durchsetzen können, aber Ihr Buchwert von über 28 Millionen Euro ist dadurch kaum zu begründen. Gibt es ein Rezept aus Ihrem Erfolgskochbuch, was Sie unseren Lesern verraten können?
Ich hatte schon immer vor einen Teil meines Wissens weiter zu geben. Leider hatte ich nie die Zeit oder Lust dazu, mit anderen mein Wissen über unseren Markt zu teilen. Jetzt wo mir die große Reise nach Kanada bevorsteht, und ich mich somit etwas vom Markt zurückziehen muss, werde ich ihnen hier ein paar Zutaten des Rezeptes unseres Erfolgs weitergeben: Was viele wissen, ist, dass neue AGs am profitabelsten sind. Dazu braucht man ja kein Genie sein. Einige behaupten jedoch, dass junge AGs zwar profitabel sind, jedoch zu risikoreich, weil man nicht wissen kann, ob sie am Markt bleiben oder ihre AG in den Sand setzten. Und so versuchte ich die unterschiedlichsten Dinge. Am besten fiel die Rendite nach folgendem Verfahren aus:
1. Man sucht eine neue Ag. Zeitraum 1-5 Tage. Danach sucht man sich jene AGs raus, die als allererstes Anleihen gekauft haben. Danach sucht man sich die jungen AGs raus, die bereits ein Logo haben.
2. Man schreibt die jungen AGs an. Man informiert sie, leitet sie z.B. zu Ihren Artikeln, Herr Ewing, weiter.
3. Man investiert in diese AGs. Bei AGs, die Anleihen gezeichnet haben, kann man bis zu 15% über dem FP einkaufen. Bei AGs, die ein Logo besitzen, lohnt sich der Einsatz von bis zu 30% über FP.
4. Der perfekte Ausstieg. Dieser ist schwer zu finden und lässt sich auch nur individuell bestimmen. Meist reicht 1 Monat und die junge AG hat ihren FP um ca. 30% erhöht. Weil sie so erfolgreich ist, sind häufig größere AGs bereit, 30-100% über dem FP einzukaufen.
Das ist der Grundsatz meiner Strategie gewesen. Ich habe auch einige andere Taktiken ausprobiert, diese Taktik war aber immer sehr sicher. Die Kapitalerhöhungen waren hierbei sehr hilfreich: Verluste beim Kauf über FP wirken sich schwächer aus und man hat zudem weit mehr Kapital zum Investieren.
In Ihrer Pressemitteilung vom 23.06.2013 sprachen Sie von einer Strategieoptimierung und haben sich bei den Investoren schon fast für 30% Rendite entschuldigt! Es folgte eine Kapitalerhöhung von 200 neuen Aktien, die vom Markt sofort aufgekauft wurden. Wurde das angesprochene „Neuland“ bzw. Ihre Strategieoptimierung erfolgreich umgesetzt? Sind die 30% Rendite ein Mindeststandard für Sie, den Sie dauerhaft halten wollen?
Das ist eine sehr interessante Frage. Unser gesetztes Ziel war recht simpel. Es gibt viele große konstante AGs im Spiel. Man kann bei ihnen nicht viel verlieren jedoch meist auch kaum gewinnen. Das liegt entweder daran, dass sie keine Kapitalerhöhungen durchgeführt haben, was ihren Kurs in die Höhe treibt (siehe Alpharm) oder zu viele Kapitalerhöhungen, was Gewinne derart mildert, das sie kaum noch bemerkbar sind. Als ich mein Wachstum wegen meiner Größe schwinden sah, kam ich auf die Idee meine Stellung auf dem Markt zu ändern. Nach 4 ½ Monaten im AGSX begann ich mein Depot umzubauen. Zunächst brauchte ich frisches Kapital. Ich wollte und werde die Stückzahl meiner Aktien auf dem Markt schrittweise erhöhen. Das Geld werde ich immer auf zwei Investitionen splitten: junge AGs auf längere Zeit und eine Art Daytrading über 1-2 Wochen mit größeren AGs. Das Ziel ist es, eine größere AG zu werden, so wie beispielsweise Ökosoft es plant. Zudem jedoch eine Rendite zu liefern, die bei dauerhaft ca. 20% liegt. Es wird sicher etwas Zeit kosten, bis wir ein gesundes Wachstum vorweisen können. Bis dahin ist der Einstieg in Cni jedoch auch äußerst rentabel.
Wir haben also das Ruder gewendet, wie sie es so nennen würden. Von den Atomkraftwerken zum Wasserkraftwerk: Nachhaltig und zukunftsorientiert.
Sie unterstützen das Projekt INSIDER AG. Sind Insiderinformationen vielleicht auch ein Schlüssel Ihres Erfolges? Lassen Sie sich von Gerüchten teilweise sogar leiten? Wie schätzen Sie die Wirkung von Gerüchten am Markt ein?
Ich interessiere mich sehr für Marktmanipulationen. Nicht solche, die Rankings manipulieren, eben eher solche wie angebliches Insiderwissen. Selber habe ich schon einige legale Manipulationen versucht. Ich habe selber als Marktschreier fungiert und war sehr erfolgreich damit. Von Gerüchten lasse ich mich selten mehr leiten, was mit einem Fehler zusammenhängt, den ich zu Anfang begangen habe. Ich habe als junge Aktiengesellschaft mal nach Empfehlungen und Lügen 70k auf einen fünfer put Hebel gesetzt, als dieser bei weitem nicht eintraf, war ich erst wütend auf andere. Schließlich aber habe ich mir selber die Schuld zugeschoben, was wohl die wichtigste Erfahrung war, die ich hier gemacht habe. Wissen ist nachhaltig, Verluste lassen sich wieder ausgleichen. Jeder wird mal manipuliert, es ist nur wichtig, was man daraus macht.
Ihre Aktionäre erhalten aktuell keine Dividenden. Es scheint von den Aktionären auch positiv angenommen zu werden, da kaum Aktien der Cnlcommercial im Verkauf stehen. Sehen Sie Dividenden als Wachstumsblocker oder wird es ab und an zu einer Ausschüttung kommen?
Dividenden lehnen wir nicht grundsätzlich ab. Im Allgemeinen lässt sich jedoch sagen, dass der FP quasi eine Art Dividende ist. Für mich ist eine Dividende einfach nur eine Versicherung der Gewinne an einer AG. Das Wachstum blockt sie nicht und der Aktionär bekommt ja schließlich genau den Verlust als Betrag direkt ausgezahlt. Es ist eine Art Gewinnmitnahme. Problematisch sehe ich daran nur, dass die Dividende kaum einen Wert an unserem Markt hat. Sie wirkt sich kaum positiv auf einen Aktienkurs aus, jedoch stoppt sie optisch den Gewinn des FP. Deshalb und weil eine Dividende durch Kursmanipulationen beeinflussbar ist, zahlen wir keine Dividende aus.
Im Bereich Zertifikate halten Sie sich sehr zurück aber lassen 25% Max. Zertifikatevolumen in Ihrer Firmeninformation stehen. Wird die Möglichkeit also offen gehalten für so einen großen Anteil des Buchwertes doch an dieser Spekulation teilzunehmen? Müssen Ihre Anleger damit rechnen, dass Sie doch mal den Pokertisch besetzen?
Ein Niedersetzen meines Einsatzlimits bei Zertifikaten sehe ich als nicht besonders sinnvoll, sondern eher als eine Einschränkung an. Eine AG, die so ein niedrigeres Volumen sich selber vorschreibt, wirkt sicherlich als sichere Anlage. Durch mein Insiderwissen jedoch könnte es einen Tag geben, an dem ich mal einiges auf eine Karte setzte. Es gibt auch AGs, die nur durch Zertifikatehandel sicher und unglaublich gewinnbringend sind oder waren.
Der Premiumrendite AG – Index ist am Markt ein gigantischer Kapitalriese. Alleine 4 Aktiengesellschaften des Indizes sind im Big-AGSX vertreten. Wann ist mit Ihnen zu rechnen? Ist es eines Ihrer Ziele? Das Ranking steht im Premiumrendite AG – Index nicht im Vordergrund. Wie wichtig ist es für Sie persönlich?
Als ich vor vielen Monaten Leiter des VVV wurde, weil Biogas als mein damaliger Mentor austrat, wollte ich meine Aufgabe wahrnehmen und den Index gut führen. Leider gab es immer weniger Beteiligung im Forum und mein bester Handelspartner, die Antriebstechnik AG, wollte das Spiel und damit den Index verlassen. Als letzte Handlung wollte er mir den Tipp geben, mit MLM in Verbindung zu treten. Ich wollte meine Aufgabe als Indexleiter jedoch nicht vernachlässigen. Dann liquidierte ein weiteres Mitglied und MLM schrieb mich an. Ich entschied mich für den Wechsel schweren Herzens, im Nachhinein gesehen war es jedoch ein großer Schritt nach vorne. Ich glaube kaum, dass man sich einen besseren Indexleiter als MLM vorstellen könnte. Ohne allen anderen Leitern jetzt zu nahe zu treten, die alle auf ihre Weise eine tolle Arbeit leisten. MLM jedoch setzt sein Wissen und Kapital für den Index ein. Er hat uns nicht nur bei verschiedensten Fragen unterstützt, sondern auch schon die ein oder andere Millionen für uns gesetzt. Als Garweyn mal 2 Top Aktien für 700k erstand und seinen Fehler realisierte, war MLM bereit ihm beide mit riesigem Verlust abzunehmen. Das konnte natürlich nur bei einem Kapitalkraken wie MLM funktionieren, allerdings braucht man hierzu auch gewisse Charakterzüge. Die Aktien wollte er privat kaufen, damit die AG keinen Verlust einstecken musste.
Und genau so stelle ich mir einen Index vor „aktiv und hilfsbereit“. Ob ich jeden Tag 1000 Euro Bonus bekomme, weil ich im Ranking ganz vorne stehe, ist mir eigentlich schnuppe. Ich möchte Spaß und Kameradschaft und die gibt es sicher beim Premiumrendite AG – Index.
Vielen Dank, dass Sie noch mal erwähnt haben anderen Indexleitungen nicht zu nahe treten wollen. Sie sitzen in 11.000m Flughöhe ja grade mit einem Indexleiter im Flieger… Ich wäre sonst beleidigt ausgestiegen! *lautes Lachen im Flieger von beiden Gesprächspartnern*
Lord Tipton… der Landeanflug wurde soeben angekündigt und ich möchte noch abschließend folgende Frage stellen… Wenn Sie mit dem Wissen von heute an diesem Markt noch einmal starten würden, was würden Sie anders machen? Bei diesem Erfolg würde ich schon fast sagen: „nichts“, aber es gibt ja immer gewisse Dinge, die anders hätten laufen sollen!? Einige davon haben Sie im Interview ja schon verraten.
Ich würde sicher sofort beginnen mit dem Daytrading, was eigentlich der Schlüssel zum Erfolg ist. Solid meinte mal auf die Frage welche AGs im Spiel die Besten sind: Die besseren AGs halten Aktien eher länger, sie machen es sich leicht. Die richtig guten Makler wenden die Millionen am Tag mehrfach. Ich würde zudem am Anfang meiner AG nicht mit Zertifikaten handeln. Diesen Fehler haben bereits viele Neustarter begangen. Sonst gefiel mir der Verlauf meines Marktbeginns eigentlich sehr gut. Mein Verständnis vom Markt lässt sich an meinem FP sehr gut erkennen.
Jetzt sollen wir uns schon anschnallen… Das war ja ein ausgezeichnetes Timing! Vielen Dank noch einmal für Ihre Zeit und für das angenehme Gespräch. Dann treffen wir uns in 5 Stunden wieder am Terminal. Schon mal vorab vielen Dank für den Rückflug. Vielleicht können wir da noch ein paar Worte wechseln, wenn Ihre Zeit es zulässt. Einen erfolgreichen Geschäftstermin wünsche ich Ihnen.