Oeko am Donnerstag

oekoamdonnerstagVorweg ich werde ab sofort regelmäßig schreiben zusätzlich zu meinen sonstigen Beiträgen. Das Ganze wird sich, wie am Titel zu erkennen, „Oeko am Donnerstag“ nennen. Ich werde mir hierbei eine oder mehrere Ereignisse der Woche vornehmen und dazu einen meiner Meinungsbeiträge schreiben.

Dieses mal soll es um die derzeitigen Aufs und Abs bei den großen AGs gehen. Am stärksten ist das derzeit bei der Solid Profit AG zu beobachten. Dort wird derzeit beinahe im Wochentakt der Faire Preis wahlweise nach oben oder nach unten bewegt. Prinzipiell ist das Ganze nicht regelwiedrig und die einzelnen Aktionen im Grundsatz auch auch nicht verwerflich. Um bei meinem Beispiel zu bleiben, möchte ich bei kmscheuer bleiben, welcher vor inzwischen einiger Zeit einen Deal mit Circinus Invest tätigte, in dem sein Fairer Preis einen ordentlichen Dämpfer bekam, nur um 1 Woche später mit einem anderen Deal mit der selben AG den FP wieder anzuheben. Dazu kommt die Finanzierung der Talis Reinsurance KE und die jüngste Aktion bei der verschiedene AGs ihre Privatanteile sehr günstig veräußerten, was den FP nach dem Dämpfer mit der Talis KE wieder anhob.

Jede Aktion im einzelnen halte ich für richtig und sinnvoll, allerdings sind mir die Zeitabstände dazwischen deutlich zu klein. Der Markt reagiert traditionell mit sehr viel Hektik auf solche Dinge und die Kurse springen innerhalb kürzester Zeit hoch und runter, was es sehr schwierig macht, eine richtige Kaufentscheidung zu treffen, da man nicht weiß, was gerade wieder geplant wird. Es freut mich durchaus, dass es nicht mehr so furchtbar öde und eintönig ist wie Anfang des Jahres ist, doch so viel Aufregung wie im März und den bisherigen April macht niemanden glücklich, abgesehen vom Apotheker, der ein Vermögen mit Herztropfen verdient.

Unabhängig davon, dass ich selbst nicht schlecht verdient habe an einigen dieser Maßnahmen, halte ich ein gewisses Maß an Planungssicherheit für notwendig, da die Werte im Mid-Market, an denen viele Spieler hängen, schnell zumindest Pseudo-Verluste (also FP Verluste) machen können und so viele kleine Spieler mit in den Abgrund reißen können, die nicht direkt in die großen AGs investieren möchten. Das Problem sind nicht die kurzfristigen FP Verluste, welche ja nur auf dem Papier existieren, sondern die hektische Reaktion des Marktes, welche (bei FP Verlusten) auch einige Spieler wirkliche Verluste machen lassen. Nur noch einmal für alle, die es nach wie vor nicht wahrhaben wollen: Der FP gibt nicht den wirklichen Wert eines Unternehmens an, sondern ist nur ein Richtwert, eine Momentaufnahme, an der man bestenfalls ablesen kann, ob die AG im Vergleich zu den letzten 1-4 Tagen auch gewinne realisiert hat.

Im Endeffekt verspielen die großen AGs gerade das Vertrauen, das sie sich lange und zu Recht aufgebaut haben. Meiner Meinung nach sollten sie wieder damit anfangen den Markt zu stabilisieren, anstatt ihn in die nächste Pseudokrise zu steuern.

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