Essen, den 24.9.2013
Werte Leserinnen und Leser,
nach meinem Einstand als freier Journalist in der vergangenen Woche im Magazin darf ich ihnen heute meinen zweiten Artikel präsentieren. Wie auch schon im Artikel zuvor werde ich die Marktindikatoren der vergangenen Woche analysieren und im Zuge dessen eine Prognose für die kommende Woche abgeben.
Wie immer hoffe ich dabei auf eine interessierte Leserschaft und massiges Feedback
Herzlichst
Ihr Samuel von Löwenstein
Zur aktuellen Marktlage:
Hinter uns liegt eine sehr interessante Woche für den Markt. Viele Investitionen wurden getätigt, die Kurse stiegen und viele neue AGs haben das Börsenparkett betreten, um hoffentlich auch bei uns zu bleiben. In meiner Prognose für die vergangene Woche kündigte ich an, dass die hohen Bargeldbestände am Markt abgebaut und neu investiert werden würden in Aktien sowie neue Anleihen. Dies sollte zu tendenziell steigenden Kursen führen und einem deutlich ansteigenden Ordervolumen.
Letztlich habe ich auch sehr deutlich Recht behalten, wenn man einen kurzen Blick auf die Statistiken des Marktes wirft. Schnell wird klar, dass ein überaus deutlicher Anstieg des Ordervolumens in den vergangenen Tagen zu sehen war, aber auch die Gesamtzahl der Orders im Vergleich zum Anfang der vergangenen Woche deutlich stiegen. Seinen Höhepunkt erreichte das durchschnittliche Ordervolumen gestern, den 23.9., bei einem Wert von gut 300 Millionen Euro, die Gesamtzahl der Order am Sonntag, den 22.9., mit genau 4036 Stück. Ebenso deutlich stieg auch die Anzahl der gezeichneten Anleihen an, welche am 20.9. rund 3487 zählten, genau wie das Anleihenvolumen, das am 22.9. sogar knapp 1,5 Milliarden Euro betrug. Bis gestern, den 23.9., reduzierte sich der durchschnittliche Bargeldbestand auf insgesamt knapp 1,5 Millionen Euro, was im Vergleich zur letzten Woche, als ich meinen letzten Artikel veröffentlichte, eine sehr deutliche Verkleinerung darstellt; denn Anfang letzte Woche lag der durchschnittliche Bargeldbestand noch bei gut 2 Millionen Euro.
Positiv auf die Reduzierung der Bargeldbestände wirkte sich weiterhin der kontinuierliche Anstieg von neuen Unternehmen am Börsenparkett aus. Dies bot für viele Unternehmen ein wahres Schlaraffenland für Spekulationen und sogar nachhaltige Investitionen, wenn man betrachtet, dass sich schon einige voraussichtlich aktive Spieler aus der Flut an Neuanmeldungen herauszukristallisieren beginnen, was Kurse solcher potentiell erfolgreichen Newcomer noch zusätzlich befeuern dürfte. Nach intensiver Prüfung konnte ich jedoch keinen überproportionalen Anstieg von Kursen erkennen, der nicht dem üblichen Hochtreiben von Aktienpreisen entspräche.
Insgesamt scheint der Markt seine Hausaufgaben dahingehend gemacht zu haben, von völlig überteuerten Aktien seine Finger zu lassen und lieber nachhaltig oder teilweise in Anleihen zu investieren, wie man deutlich an beiden steigenden Volumina sehen kann. Insgesamt war es somit eine relativ erfolgreiche Woche für den Markt, was man auch an dem Verlauf des AGSX erkennen kann, der sich langsam mit kleineren Auf- und Abtrends zu stabilisieren scheint.
Auch die kommende Woche verspricht weiterhin interessant zu bleiben. Bemerkenswert ist hierbei eine kolossale Kapitalerhöhung der Attila-Invest AG (WKN 100713), welche alleine das Ordervolumen am Markt schon um mehr als 140 Millionen Euro in den vergangenen Tagen nach oben katapultierte. Insgesamt beträgt das Volumen dieser Kapitalerhöhung knapp 442.2 Millionen Euro, was das Ordervolumen des Marktes in den nächsten Tagen aufgrund der immensen Geldumverteilung deutlich aufmischen dürfte, selbst wenn die Kapitalerhöhung in ihrer Gesamtheit nicht durchgehen sollte. Die Attila-Invest AG wird in jedem Fall versuchen müssen, die zu erwartenden hauseigenen Bargeldzuwächse am Markt unterzubringen, wobei das Anleihenpotential gegenwärtig schon voll ausgeschöpft ist, so dass ausschließlich Investitionen am Aktienmarkt in Betracht kommen dürften. Es ist wohl davon auszugehen, dass der Vorstandsvorsitzende Janushajott zu einem späteren Zeitpunkt bei Nichtgelingen der vollständigen Kapitalerhöhung versuchen wird, eine weitere Erhöhung zur Glättung der Aktienzahl durchzuführen, wie das schon in der Vergangenheit der Fall war.
Eine wirkliche Stabilisierung der Lage am Markt ist somit voerst nicht zu erkennen. Die zu erwartenden Investitionen von Attila-Invest werden bei den anderen Unternehmen wieder frisches Bargeld in die Kassen spühlen, nachdem ordentliche Gewinne realisiert worden sind. Diese Gewinne müssen natürlich wieder am Markt untergebracht werden, weshalb insgesamt von einem weiterhin hohen Ordervolumen ausgegangen werden kann, zumal der Bargeldbestand mit 1,5 Millionen Euro gegenwärtig noch relativ hoch ist und in der nächsten Woche weiter sinken dürfte. Ob hierbei die Kurse weiter deutlich und überproportional zur Entwicklung des fairen Preises steigen werden, bleibt hingegen abzuwarten. Möglich ist auch eine größere Umschichtung in Anleihen, um dem Trend der steigenden Kurse entgegenzuwirken und das Unternehmenskapital mit einer deutlichen Risikoglättung zu schonen. Für weiter steigende Bargeldbestände dürften zusätzlich die auslaufenden Anleihen sorgen, welche teilweise aber noch zu einem relativ niedrigen Zinssatz von bis zu 0,82% gezeichnet wurden. Grandiose Zuwächse sind bei einer solch mauen Zinsausbeute dennoch nicht zu erwarten, auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass sich der Anleihenzinssatz nun weiter stabilisieren wird. Zusätzlich ist nicht von einer deutlichen Abflauung der Neuzugänge von Unternehmen am Markt auszugehen, so dass es weiterhin sehr interessant bleibt, in neue AGs zu investieren, denn dort liegt sicheres Geld, sofern jene Aktien nicht zu teuer eingekauft werden. Insgesamt kann also durch die zu erwartenden Gewinnrealisierungen Daytrading wieder besonders interessant für Anleger werden, wenn sie die Psychologie des Kaufen und Verkaufens überwinden können und auch kleinere Gewinne schnell und sicher mitnehmen. Das dürfte auch das Ordervolumen am Markt deutlich befeuern.
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