Prognose für die kommende Woche (KW39)

Werte Leserinnen und Leser,

nachdem ich heute meine Autorenfreigabe erhielt, kann ich stolz meinen ersten Artikel zur gegenwärtigen Marktlage und einer entsprechenden Prognose für die kommenden Tage dieser Woche präsentieren. Ich werde dabei versuchen, die Statistiken des Marktes so oft wie möglich in meine Analysen einfließen zu lassen, damit auch die Zahlenfanatiker unter den Lesern auf ihre Kosten kommen. Ich hoffe auf eine zahlreiche Leserschaft und viel Kritik, um die kommenden Artikel noch weiter verbessern zu können.

Herzlichst

Ihr Samuel v. Löwenstein

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Nun zur aktuellen Marktlage:

Der Anfang des Monats September verlief bisher ausgesprochen turbulent, insbesondere im Hinblick auf die rapide fallenden Zinssätze am Anleihenmarkt. Grund dafür war nach allgemeiner Ansicht der extreme Zuwachs an neuen AGs, was auch dazu führte, dass sich die meisten Kurse wieder mehr dem fairen Preis pro Aktie annäherten, da ein größeres Angebot für Investitionen in Aktien vorhanden war. Dies führte auch zu einem großen Anstieg des Ordervolumens, weil viele Aktien, insbesondere die Anteile der neuen AGs, zu erschwinglichen Preisen zu haben waren.

Den Höhepunkt erreichte das Ordervolumen am Freitag, den 9.9, mit knapp 200 Mio Euro. Dass sich das Ordervolumen nach der bekannten großen Liquidationswelle am Sonntag, den 8.9., noch weiter steigerte, ist wohl auf die mit den Liquidationen verbundenen Auszahlungen und Kapitalrealisierungen zurückzuführen. Nach der AG-Spiel-Statistik war durch die Liquidationen ein rasanter Anstieg der Bargeldbestände zu beobachten, der seinen Höhepunkt vor zwei Tagen am Samstag, den 14.9., erreichte mit einem durchschnittlichen Betrag von knapp 2 Mio Euro. Hieraus resultierte ein deutlicher Anstieg der gezeichneten Anleihen am 8.9., wobei viele Unternehmen offensichtlich versuchten, ihr realisiertes Kapital schnell und effektiv unterzubringen. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Zahl der Anleihen deutlich anstieg, das Gesamtvolumen der Anleihen aber fiel, während sich der Zinssatz für Anleihen im freien Fall ins Bodenlose begab. Es ist möglich, dass viele Unternehmen hierbei auf kurzfristige, kleinere Anleihen setzten, da es ihnen gar nicht möglich war, das gesamte Bargeld so schnell im Markt unterzubringen.

Nachdem sich nun in den vergangenen Tagen das Ordervolumen mehr und mehr wieder dem üblichen Durchschnitt angenähert hat, nimmt der Bargeldbestand wieder zu. Das mag zum einen daran liegen, dass viele Unternehmen darauf warten, dass der Zinssatz für Longterm-Anleihen wieder attraktiver wird, während die zuvor gezeichneten kurzfristigen Anleihen auslaufen. Zum anderen kann dies aber auch an den deutlichen Gewinnmitnahmen in den vergangenen Tagen liegen, welche durch ansteigende Kurse begünstigt wurden. Die steigenden Kurse selbst sind eindeutig auf die hohe Zahl der Liquidationen und die damit verbundenen, weniger breitgefächerten Investitionsmöglichkeiten zurückzuführen, da die Unternehmen hierdurch gezwungen waren, ihr Bargeld schnell am Markt unterzubringen, während der Anleihenzinssatz drastisch sank. Die zahlreichen Abverkäufe führten laut Statistik von gestern auf heute insgesamt aber zu einem deutlich sinkenden durchschnittlichen Buchwert des Gesamtmarktes, was wiederum tendenziell auf sinkende Kurse schließen lässt.

Interessant erscheint auch ein Blick auf den Zertifikatemarkt, der in seinen Volumina und Anzahl von gezeichneten Zertifikaten in den vergangenen Wochen eine ziemliche Achterbahnfahrt durchlief. Grund hierfür war die wohl schwer einschätzbare Marktlage nach den zahlreichen Liquidationen. Es bleibt abzuwarten, wie das Zertifikateschiff durch den unsicheren Wellengang steuern wird.

 In den kommenden Tagen zeichnet sich eine sehr interessante Börsenzeit ab. Nachdem der Gesamtbuchwert des Marktes von gestern auf heute stark gesunken ist, während das Ordervolumen abgenommen hat, der Bargeldbestand gestiegen ist und der Anleihenzinssatz sich langsam wieder verbessert, ist mit einer erhöhten Anleihenzeichnung zu rechnen, die in der kommenden Woche frisches neues Geld in den Markt spülen wird. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Unternehmen versuchen werden, ihren übrigen hohen Bargeldbestand am Markt unterzubringen, was zu tendenziell deutlich steigenden Kursen führen wird und für Aktionäre großes Potential für Gewinnmitnahmen bieten kann. Insgesamt ist also ein tendenziell steigendes Ordervolumen zu erwarten, sowie ein stärkeres Tagesgeschäft durch produktives Daytrading bei altbewährten Unternehmen. Ebenfalls zeichnet sich seit einigen Tagen wieder ein leichter Anstieg der Gesamtzahl der AGs am Markt ab. Dies bietet für Investoren die Möglichkeit von günstigen Investitionen und Spekulationen auf Liquidationen besagter neuer Unternehmen, aber auch die Chance in ein aufstrebendes neues Unternehmen zu investieren. Ich empfehle diesbezüglich, gerade ein Auge auf die neuen Unternehmen zu haben, hier winken saftige Renditen für Anleger.