Die MLM System AG (WKN 100352) ist eine der größten AGs des Spiels. Starker Handel, aufwändige PR-Arbeit, riesige Handelsvolumen, wahnwitzige Kapitalerhöhungen… Diese AG ist ein Superlativ.
Wir trafen uns zu einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Herr Madoff im gutbürgerlichen Gasthof „Zum Kraken“. Das von ihm ausgesuchte Nobelrestaurant hat trotz außerordentlich exklusiver Speisen eine gemütliche, fast familiäre Atmosphäre. Herr Madoff ist hier Stammgast. Er schlendert durch den Saal als sei er in seinem Wohnzimmer. Der Wirt schüttelt ihm die Hand. Man kennt sich. Herr Madoff trägt einen edlen Zweireiher und seine perlweißen Zähne blitzen bei jedem seiner ansteckenden Lachsalven. Er bestellt sich gute Hausmannskost und besteht bei einem kurzen Flirt mit der Bedienung darauf „bodenständig geblieben“ zu sein. Er wirkt wach und fröhlich, beste Voraussetzungen für ein interessantes Interview.
Herr Madoff, Sie sind ja mit eines der Urgesteine des AG-Spiels und mischen den Markt seit dem ersten Tag der Markteröffnung auf. Können Sie sich noch an Ihre Eindrücke vom Anfang des Spiels erinnern? Was prägte den Markt und Ihre Entscheidungen in dieser frühen Phase des Marktes?
Als ich mich hier als Spieler registriert habe, war der erste Eindruck recht positiv. Das Design hat mir auch zugesagt. Es war auch nicht so auf modern getrimmt, was das Spiel einzigartig gemacht hat. Damals waren auch nicht so viele AGs am Markt, glaube rund 30 AGs waren es, aber man hat das Beste aus der Situation gemacht. Die vorhandenen AGs haben rege gehandelt und die Kurse in kurzer Zeit nach oben schießen lassen. Das ging eher drunter und drüber, als dass man an einem geregelten Markt handelte. Das hat aber den Reiz ausgemacht und Spaß gemacht.
Erst später, durch die 20% Regel, wurden diese in kurzer Zeit möglichen Kursexzesse unterbunden, was im nachhinein sehr gut war.
Aktuell gibt es nur noch eine Handvoll AGs aus der Gründerzeit.
Wenn Sie von der heutigen Warte aus zurückblicken, inwiefern unterscheidet sich der Charakter des Spiels von heute von dem von damals?
Das Spiel ist gegenüber damals realistischer geworden indem es immer in gewissen Abständen Verbesserungen gab.
Was war in der Rückschau die bedeutsamste Veränderung am Spieldesign?
Meine ehrliche Meinung ist die, dass man das alte Design von der Anfangszeit ruhig beibehalten hätte können, da es gegenüber anderen Spielen mehr auf altmodisch getrimmt war. Mal nicht mit der Zeit mitschwimmen, sondern einen anderen Weg einschlagen und einzigartig sein.
Ansonsten kann ich jetzt nach den vielen Desingoptimierungen die aktuelle Designdarstellung als die bedeutsamste Veränderung nennen.
Das Spieldesign umfasst ja nicht nur optische Merkmale, sondern auch technische. Was sehen Sie als wichtigste Neuerung der letzten Jahre? Welches Spielmittel hatte den größten Einfluss?
Ich finde, dass die Orderregeln die wichtigste und best durchdachte Neuerung war und den größen Einfluss hat, da sie den Handel belebt. Wenn man jetzt eine Rangfolge bildet, dann kommt an zweiter Stelle der dynamische Anleihezins, welcher dafür gesorgt hat, dass verstärkt Anleihen gehandelt werden und an dritter Stelle die Zertifikate, die Anfangs für viel Wirbel gesorgt haben.
Die Zeiten,
wo man durch Kauf- und Verkaufsempfehlungen
die Kurse lenken konnte, sind vorbei.
HerrMadoff
Ihr Auftreten am Markt ist seit jeher von starkem Handel geprägt. Welche Grundprinzipien liegen Ihrer Strategie zu Grunde? Handeln Sie nach einem festen Schema oder passen Sie sich mehr dem wandelnden Marktgeschehen an?
Als erstes sei gesagt, dass ich das Spiel als eine Art Rollenspiel spiele. Damals gab es z.B. einige Kauf- und Verkaufsempfehlungen von mir, ähnlich der Börsenbriefe aus dem realen Leben. Viele AGs kauften und verkauften anhand dieser Empfehlungen ihre Aktien. Das funktionierte ganz gut.
Des Weiteren hatte ich Kursabstürze simuliert, damit das Spiel auch nahe der Realität geführt wird und einige junge Spieler, die mit der reelen Börse nix zu tun haben einmal sehen, wie sie bei solchen Abstürzen reagieren. Einige verkauften panikartig.
Da der Markt immer im Wandel ist, passe ich mich stets den aktuellen Marktgeschehen an. Früher hatte ich mehr Wert auf die Performance der eigenen AG gelegt. Dies änderte sich aber mit Einführung der Zertifikate, indem ich die AG stark vernachlässigt habe und sehr viel privat gehandelt habe. Die Gründe lagen darin, dass durch die starken Zertiexzesse und AG-Vernichtungen es sehr schwer war, die eigene AG auf Vordermann zu bringen und man täglich damit rechnen musste, dass der reale AG Wert sinkt. Nach einigen Monaten hat sich dies aber deutlich gebessert und das Hauptaugenmerk wurde wieder auf die eigene AG gerichtet.
Drückt sich also das Rollenspiel auch in Ihrer Rolle im Markt als eine der größten AGs aus? Immerhin haben Sie eine gewisse Vorbildsfunktion. Wie sehen Sie diese verantwortungsvolle Aufgabe? Geht Ihr Rollenspiel nicht zu Lasten der kleineren AGs, die den Zauber nicht durchblicken?
Ja, kann man so sagen. Aber die Zeiten, wo man durch Kauf- und Verkaufsempfehlungen die Kurse lenken konnte, sind vorbei, da vieles im Chat analytisch besprochen wird und somit die Phantasie zunichte gemacht wird. Früher gab es den Chat noch nicht in der jetzigen Form.
Ich vertrete die Meinung, dass jeder Spieler hier im Spiel eigene Erfahrungen sammeln sollte, was den Handel betrifft. Was nützt es, wenn es nur bergauf geht? Daher spiele ich es etwas realitätsnah. Dies wirkt sich dann natürlich auch öfters auf die FP-Wertentwicklung aus, die mal höher und mal niedriger sein kann. Vergleiche zu den FP-Renditen größerer AGs gab es in letzter Zeit häufiger. Dies sagt aber nix über die Qualität der Spieler aus, da einige verschiedene Strategien verfolgen, was man respektieren sollte.
Nutzen Sie zusätzlich zum manuellen Handel auch die automatisierten Orderregeln? Und wenn ja, auf was legen Sie da wert?
Ich nutze hauptsächlich den manuellen Handel und verzichte auf die Orderregel, um schneller und zielgerichteter handeln zu können.
Wie hoch ist Ihre Risikobereitschaft? Sehen Sie sich als konservativer Investor oder doch eher als Zocker? Oder liegt das gesunde Maß einfach irgendwo dazwischen?
Das gesunde Maß liegt irgendwo dazwischen.
So leicht kommen Sie mir jetzt nicht aus der Frage. Wie sieht denn der richtige Mix aus risikoaffiner Zockerei und risikoaverser Investitionen in sichere Anlagen aus?
Ich setze hauptsächlich auf Aktien und einen geringeren Teil auf Anleihen. Zocken ist so ein Begriff, den ich bei meiner Strategie so nicht verwenden will. Zertis werden im geringeren Maße gezeichnet, wenn es die Situation hergibt und der Hebel gut ist, damit es sich lohnt.
Ist der Zertifikatsmarkt wegen seiner hohen Renditemöglichkeiten auch für die MLM System AG interessant?
Der Zertifikatemarkt ist nach der Neuerung attraktiver gewurden. Ab und zu werden Zertifikate gehandelt, aber der Einsatz bleibt im überschaubaren Rahmen, auch wenn 25% vom Buchwert möglich sind in Zertifikate zu investieren.
Wenn Sie am Zertifikatsmarkt aktiv werden, nach welchen Kriterien bewerten Sie dann den AGSX und die Hebel?
Wenn ich Zertifikate handele, sollte der Hebel mindestens 1,7 betragen. Besser natürlich höher und auch eine Tendenz sollte erkennbar sein, ob der AGSX steigt oder fällt.
Wären Sie bereit, wenn die Hebel günstig stünden und Sie sich sehr sicher wären, wirklich 25% des Buchwerts zu investieren? Oder haben Sie eine feste Obergrenze?
Die Frage stellt sich eigentlich nicht, da bei einem aktuellen Buchwert von 490 Mio Euro dann 122 Mio Euro in Zertifikate investiert werden könnten. Das ist eine Summe, die erst einmal frei sein müsste. Dies wird nie passieren. Das Maximum wären so rund 2,5 – 3,0 Mio Euro, die ich investieren würde.
Sind bei Ihrer AG-Größe Anleihen überhaupt noch lukrativ? Mitte April verkündeten Sie einen radikalen Strategiewechsel weg von Anleihen und hin zu Aktien. Was erhoffen Sie sich von diesem Schritt?
Anleihen sind immer lukrativ. Einzige Bedingung ist, dass der Zins mindestens über 1,3% liegen sollte. Ist dies nicht der Fall, werden keine Anleihen gezeichnet und das Geld wird in Aktien investiert. Um aber sichere Zinsgewinne im Monat zu haben, sollten Anleihen im Depot nicht fehlen.
Dass ich gänzlich auf Anleihen verzichte, wird nicht der Fall sein, daher auch der Hinweis, dass stets auf das aktuelle Marktgeschehen reagiert wird. Man kann 100% Aktien im Depot halten, diese möglicherweise teuer verkaufen, um dann später wieder in Anleihen umzuschichten. Somit sichert man sich die Gewinne und kann gute Anleihezinsen nutzen, was die eigenen Investoren und Anleger erfreut.
Woraus leiten sich die 1,30% für Anleihen ab? Bei Ihrer AG-Größe sind die 100k-Anleihen mit solchen Zinsen wenig interessant. Die großen Anleihen bieten aber weitaus weniger. Wie passt das zusammen?
Es wird ja nur der Anleihezins der 100k€ Anleihe im Graphen angezeigt. Daher der Hinweis als Orientierung für andere AGs, wonach sie sich richten können. Dass der Zins geringer wird, je mehr man für eine Anleihe investieren möchte, sollte klar sein.
Auch betrachte ich das Chance/Risiko-Verhältnis. Warum soll ich je Anleihe 10 Mio Euro investieren und nur 50.000€ Zinsen bekommen, wenn es bei besseren Zinsen 250.000€ an Zinsen geben kann. Dies beeinflusst meine Entscheidung Anleihen zu zeichnen sehr. Wer es geschickt anstellt, kann im Monat eine überproportional höhere Rendite erwirtschaften.
Nehmen wir an, dass es drei Anleihezinsauszahlungen im Monat im Optimalfall gibt und jede Anleihe rund 300.000€ Zinsen bringen, kann man mit Zinseinkünften von um die 7 Mio Euro rechnen.
10 Mio Euro * 8 Anleihen zu 0,30% Zinsen je 10 Tage Laufzeit = 2,4 Mio Euro Zinsen
2,4 Mio Euro Zinsen * 3 Auszahlungen im Monat = 7,2 Mio Euro Gesamtzinsen im Monat
Auf das Jahr hochgerechnet ergibt es rund 86,4 Mio Euro Zinsgewinn, der in Aktien investiert werden kann. Realistisch gesehen, sollte man mit Zinsgewinnen im Volumen von 70 Mio Euro bis 80 Mio Euro rechnen, da man nie genau weiß, welchen Zins man zum Kaufzeitpunkt erwischt.
Ich habe gemerkt,
dass der Neuanfang etwas Gutes hatte.
HerrMadoff
Auch privat scheinen Sie sehr aktiv zu sein, inwieweit profitiert da Ihre AG davon?
Privat handele ich ab und zu mal einige Positionen. Der Großteil ist in meine AG investiert, an deren Wertentwicklung ich zukünftig partizipiere.
Finden Sie, dass man privat anders handeln sollte, als man es mit der AG tut? Immerhin hat man keine Rechenschaft gegenüber den Aktionären zu leisten.
Privat kann man handeln wie man will. Da kann man auch Zertis ohne Probleme kaufen, auch wenn es mal schiefgehen sollte. AGs, die z.B. vom eigenen Spieler privat im Komplettbesitz sind, können theoretisch auch handeln wie sie möchten. Ob es Probleme mit den Regeln dann gibt, entscheiden andere. Bisher hat man aber bewusst spielerfreundlich gehandelt, was ich sehr begrüße.
Sollten Einsteiger privat handeln? Und wenn ja, wie?
Das ist ein Punkt, der die Frage beinhaltet, ob man sein privates Aktienpaket an der eigenen AG verkaufen sollte, damit man überhaupt Bargeld zum Handeln hat. Da gibt es dann viele Stimmen, die sagen, dass man diese Aktien nicht verkaufen sollte, wegen der möglichen Übernehmegefahr, was meiner Meinung nach völlig unproblematisch ist, denn statistisch gesehen gibt es hier im Spiel recht wenige Übernahmen und Investoren und Anleger halten lieber die Aktien über eine längere Zeit, um an der Wertentwicklung teilzunehmen. Durch die höheren Kurse ist es außerdem viel lukrativer die eigenen Aktien zu verkaufen, um Gewinne zu sichern.
Mich hatte es damals leider auch getroffen, dass mich Wilbur im Februar oder März 2011 privat übernommen hatte. Wie sollte es anders sein, es lag an einer durchgeführten Kapitalerhöhung, die er komplett gekauft hatte. Das war zwar ein Schock, hat aber meine komplette Spielstrategie und Spielweise um 180° geändert und ich habe gemerkt, dass der Neuanfang etwas Gutes hatte und man selbst Erfahrung sammeln und Lehren daraus ziehen konnte. Da muss ich Wilbur für die damalige feindliche Übernahme mal danken, denn diese hatte nachträglich etwas Positives an sich.
Was empfehlen Sie Neulingen am Markt? Was ist die beste Strategie, um mit seiner AG zu wachsen?
Neulingen empfehle ich, dass sie sich erst einmal Zeit nehmen sollen, das Marktgeschehen von außen anzusehen und ggf. die Hilfethemen durchlesen. Jede neue AG sollte aber frei und selbst entscheiden, welche Strategie sie fahren möchte, um eigene Erfahrungen zu sammeln, die für ein stetiges Wachstum der eigenen AG hilfreich ist. Da sollte man Neulingen etwa einen Monat Zeit geben, damit sie sich einen gewissen Überblick verschafft haben. Erst danach kann man eine Tendenz erkennen, ob der eingeschlagene Weg richtig oder falsch war bzw. ist und welche Dinge man ggf. ändern/optimieren kann.
Der Beitritt in einen Index kann für neue Spieler mehr als hilfreich sein. Zu starre Regeln sehe ich persönlich kritisch, alleine unter dem Punkt selbst Erfahrungen zu sammeln und eine eigene Strategie zu entwickeln, die durch zu starre Regeln eher unterbunden bzw. behindert werden. Besser die Vor- und Nachteile erläutern, damit es der neue Spieler versteht, was hilfreicher ist. Das driftet aber jetzt etwas zu weit vom der eigentlichen Fragestellung ab.
Um Erfahrungen zu sammeln, ist die Auswahl geeigneter AGs unabdinglich. Nach welchen Metriken bewerten Sie AGs? Nutzen Sie z.B. die AG-Suche?
Ich bewerte AGs nach dem Erscheinungsbild. Ein ordentliches Logo, eine gute AG Beschreibung und die stetige Wertentwicklung spielen dabei eine Rolle. Sagt mir die AG dann zu, investiere ich und halte die Aktien längerfristig.
Das wäre aber jetzt zu einseitig, da Kaufentscheidungen nicht nur vom Erscheinungbild abhängig sind. Der Preis spielt dabei eine wichtigere Rolle. Falls dieser mir zusagt, kaufe ich zu und betreibe Daytrading. D.h. dass ich nicht die Einstellung habe, bestimmte AGs zu meiden, denn mit jeder AG hier im Spiel lassen sich Gewinne erzielen.
Die Suchfunktion nutze ich weniger. Diese ist aber sehr gut aufgebaut und leicht verständlich zu nutzen, wenn man nach bestimmten Kriterien Aktien von bestimmten AGs kaufen möchte.
Wohin wollen Sie mit Ihrer AG? Haben Sie ein übergeordnetes AG-Ziel, auf das Sie hinarbeiten?
Ich denke eher in kleinen Schritten, als zu hoch zu setzen. Die nächste wichtige Hürde ist aktuell die 500 Mio Euro realer AG Wert, welcher in greifbarer Nähe ist. Ansonsten gibt es nicht viele Ziele, da man schon vieles erlebt hat. Eventuell Sie als größte AG wieder ablösen, aber ohne weitere KE, sondern nur durch aktiven Handel.
Sie haben den Begriff nun desöfteren verwendet. Was verstehen Sie unter „realer Wert“? Bezieht sich das auf den FP oder eher auf das, was der Markt bereit ist zu zahlen?
Es bezieht sich immer auf den FP. Den Buchwert kann man deutlich pushen, den FP aber nicht.
Jede überwundene psychologische Marke
erzählt eine neue Epoche.
HerrMadoff
Ihre AG ist mit einer der größten am Markt, öfters sogar die größte. Zumindest, wenn man die FP-Größe zu Rate zieht. Der Handel als extrem große AG unterscheidet sich massiv von dem einer kleinen oder normal großen AG. Gewähren Sie dem Leser einen Einblick in die Probleme, die mit der immensen AG-Größe einhergehen. Wie zum Beispiel bekommen Sie das Problem des Bargeldüberschusses in den Griff? Wie bekämpft man diese renditearme Seuche?
Gerne gebe ich Auskunft darüber, wie es ist, eine große AG zu führen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass man als große AG sehr viel Einfluss auf das Börsengeschehen hier im Spiel hat. Es macht jedenfalls sehr viel Spaß, mit sehr viel Geld hier handeln zu können, was im RL so nicht möglich ist.
Dabei kann man auch klar die verschiedenen Auswirkungen und Verwerfungen am Markt erkennen, wenn mal ein Trade daneben gegangen ist. Aber auch wenn es mal bergab geht, ist es danach wieder nach oben gegangen. Daher sollte man verantwortungsbewusst den Aktionären gegenüber handeln.
Bargeldüberschüsse sehe ich weniger als Problem. Man kann bei gewissen Marktsituationen schneller und gezielter reagieren und hat somit etwas Liquidität über. Mögliche Probleme können auch Chancen für zukünftige Investitionen sein.
Ein direktes Rezept gegen die Renditeseuche habe ich nicht. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass man im Monat nicht einfach mal 60 Mio Euro oder 20% Gewinn erwirtschaftet. Da muss es auch erstmal die Käufer geben, die massiv investieren. Bei kleineren AGs ist das einfacher und man kann auf hohe Prozentrenditen hinweisen, welche größeren AGs mittlerweile verwährt bleiben. Eher kann man sich ein Limit in Euro setzen, was man im Monat an Gewinn erwirtschaften möchte.
Ist die AG-Größe nicht manchmal auch hinderlich? Das Wachstum ist gehemmt, man ist stark mit den anderen großen AGs verflochten, man findet kaum lukrative Aktien, in die man genug Geld stecken kann. Wünschen Sie sich manchmal zurück, wieder einer kleinen AG vorzusitzen? Denken Sie manchmal sehnsüchtig an die Anfangszeit zurück, als die MLM noch für einen Euro zu haben war und nur 1 Mio im Depot lag?
Das ist ein Punkt, an den ich schon oft genug gedacht habe. Warum nicht einfach neu starten? Dabei habe ich die Vor- und Nachteile erörtert und bin zum Schluss gekommen, es so zu belassen, wie es derzeit ist. Anstatt mich übernehmen zu lassen und neu anzufangen, oder gar meine AG mittels Dividende schrumpfe, kann man ja das erwirtschaftete Geld an kleinere AGs verteilen, damit diese auch in den Genuss kommen, einmal mit viel Geld verantwortungsbewusst zu handeln, um zu erkennen, dass man das eingenommene Geld auch erstmal investiert bekommen muss.
Trotz der Schwierigkeiten einer großen AG sind Sie sicherlich auch stolz auf das geleistete. Immer wieder erwähnten Sie im März die psychologisch wichtige Marke von 400 Mio FP-Euro an AG-Größe. Diese Größe haben Sie schon seit bald zwei Monaten überschritten. Wie wichtig war Ihnen das Erreichen dieser Marke?
Jede überwundene psychologische Marke erzählt eine neue Epoche und man kann sich wieder neue Ziele setzen, die man ereichen möchte. Ganz so wichtig sehe ich es aber jetzt nicht, unbedingt gewisse Marken als erster zu erreichen etc. Der Spaß am Spiel ist viel wichtiger.
Ihre und meine AG (Solid Profit AG (WKN 100057)) führen ja einen kleinen sportlichen Wettkampf um die größte AG im Spiel. Durch die letzte Kapitalerhöhung ist meine AG etwas enteilt. Wann kann denn wieder mit Attacken auf die Vormachtsstellung im Spiel gerechnet werden?
Ich finde den Wettkampf zwischen uns beiden sehr angenehm und fair. Es gibt uns beiden die Motivation, stets rege zu handeln, um Gewinne zu erzielen. Das macht auch den Reiz des Spiels aus, da man sich ja so sehr gut versteht.
Die Attacke ist seit dem 1.5. gestartet. Jetzt gilt es die Ärmel hochzukrempeln, damit eine Hausse im Spiel stattfinden kann.
Ich persönlich schaue jede Woche in den Chartvergleich und analysiere die unterschiedlichen FP-Kurven unserer beiden AGs. Lange Zeit liefen die völlig gleichförmig, aber seit ein paar Monaten folgen sie unterschiedlichen Zickzackmustern. Haben wir unsere Investitionsschwerpunkte auseinander verlagert?
Das finde ich lustig, da ich auch regelmäßig unsere FP-Verläufe im Chartvergleich analysiere. Die Gründe liegen an unserer unterschiedlichen Spielweise. Es gab ja öfters die Situation, wo ich Ihnen eine AG zum Kauf empfohlen habe, Sie aber aus Prinzip den Kauf abgelehnt haben. Naja, was mache ich, genau, kaufen und später dann wieder verkaufen. Daher ist es anfangs etwas holpriger bei meiner AG und erst etwas später zeigen sich die FP-Steigerungen, durch die Verkäufe.
Da ich aber jetzt einen Großteil Ihrer AG halte, gehe ich zukünftig von stärkeren und kontinuierlichen Gewinnen aus. Die Beteiligung soll längerfristig so bleiben, außer Ihr Kurs zieht auf 300€ an. Dann werden wohl Gewinne mitgenommen.
Sie erwähnten bereits das Verteilen von Geld an kleinere AGs. Spielt Ihr vemehrtes Investment in Kapitalerhöhungen anderer eher kleiner bis normalgroßer AGs eine Rolle bei der etwas durwachseneren FP-Kurve der letzten Monate?
Korrekt, das Kaufen von Kapitalerhöhungen und unterstützen kleinerer AGs führt zu dieser durchwachsenen Rendite, welche in einer aktuellen Analyse der 18 größten Unternehmen am Markt sehr miserabel für potentielle Anleger und Investoren aussieht. Solche Vergleiche gab es jetzt schon gefühlte 100 Mal und der Eindruck wird erweckt, dass man bestimmte AGs bewusst schlecht dastehen lassen will und wenn die Rendite mal gut ist, dass auch das wieder mit negativen Kommentaren abgetan wird.
Ist es nicht das gute Recht der Investoren auf die Rendite zu achten? Große AGs sind eher schwerfällig und langsam, was ihr Wachstum betrifft. Sollte das nicht auch in den Medien thematisiert werden, um kleinere AGs davor zu bewahren, ihr ganzes Geld in langsam wachsende Riesen zu stecken?
Das ist völlig korrekt, aber die Vergangeheit hat gezeigt, dass es nur dem Zweck diente, bestimmte AGs schlecht dastehen zu lassen, um gezielt die Anleger davon abzuhalten, diese Aktien zu kaufen. Es spielt aber keine Rolle, welche Aktien man kauft. Viel entscheidender ist doch, ob man sie wieder mit Gewinn verkaufen kann. Die damalige Rendite bei meiner AG und einem realen AG Wert von 150 Mio Euro lag bei rund 20% pro Monat. Die MLM System AG war die meistgehandelste AG im Spiel und das Handelsvolumen war stets überproportional höher gegenüber anderen AGs. Das war noch vor der Einführung der Zertifikate, wo man sich noch hundertprozentig auf die AG-Wertentwicklung konzentriert hatte.
Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an, der immer wieder auffällt. Warum tut sich der Markt so schwer damit, mit Gewinn zu verkaufen? Buy-and-Hold wird häufig als gewinnbringende Strategie angesehen, die besten Spieler zeichnen sich aber durch ihre Verkaufskünste aus. Fehlt es da an erzieherischen Maßnahmen?
Der Markt tut sich möglicherweise deswegen so schwer, da es meist recht schwer ist, von einer bestimmten AG Aktien zu bekommen, da diese bewusst lange gehalten werden. Das wichtigste und lehrreichste Zitat stammt aber von Wilbur, der mal erwähnt hatte, dass man das Verkaufen lernen sollte und er danach Aktien auswählt, wo er weiß, dass der Spieler auch verkaufen kann, um Gewinne mitzunehmen. Genau diese Regel oder Aussage habe ich hier verinnerlicht und handele auch so. Wenn eine AG weit über den eigentlichen AG Wert hochgezockt wurde, wird der Verkaufsknopf gedrückt und mögliche Gewinne mitgenommen.
Die Buy-and-Hold Strategie ist hier im Spiel recht langweilig. Den Markt nach oben und unten bewegen ist viel spannender.
Fast keine AG kommt drum herum
in diese AG investiert zu sein.
Guilio Santori
Die Bedienung im engen Dirndl deckt ab und HerrMadoff bestellt den besten Cognac des Hauses. Mit den Worten „nach dem Essen muss was Süßes sein“ zaubert er flinken Fingers eine Tafel Herrenschokolade aus dem Jacket hervor. „Nur die Schweizer, alles andere hat mir zu wenig Qualität“, HerrMadoff legt offensichtlich Wert auf hohen Genuß. Galant bietet er mir eine Rippe an und wir lassen uns den zarten bitteren Schmelz auf der Zunge zergehen. „Na, so eine Schokolade haben Sie noch nie gegessen, oder?“ Von dem starken Kakaogeschmack ganz benebelt bringe ich nur ein „schmeckt fabelhaft“ hervor. HerrMadoff lächelt zufrieden und lässt sich in den schweren Ledersessel versinken. „Wissen Sie, es gibt nicht viele Dinge, die ich mehr genieße als ein Stück Schweizer Herrenschokolade, aber eine echte kubanische Havanna, die ist für mich das Größte!“ Sprach’s und angelt sich sogleich eine aus dem schon bereit stehenden Humidor. Auch ich lasse mir eine reichen und paffend wenden wir uns vom blauen Dunst beseelt wieder unserem Interview zu.
Auf Grund ihrer monäteren Macht am Markt und der großen Positionen, die Sie an AGs halten, hat man Ihnen den Titel „Kapitalkrake“ verpasst. Wie stehen Sie zu dem Titel? Sehen Sie Ihre AG selbst als mit monäteren Mittel bewaffnetes Weichtier, dessen Tentakel sich überall festsaugen?
Den Namen finde ich richtig gut und passend zu meiner AG. Durch den Slogan „Betrug ist unser Motto“ kommt das Geld in die Kassen. Wenn es gute Kaufgelegenheiten gibt, fahre ich meine Tentakel überall aus und kaufe, was das Zeug hält.
Wir baten Guilio Santori von der Wolve Group (WKN 101725) um ein Statement und er beschreibt Ihre AG und Person wie folgt:
Als zweitgrösste AG (am FP Wert gemessen) ist die MLM Systems AG (100352) im doppelten Sinne eine wahre Grösse auf dem Börsenparkett. Fast keine AG kommt drum herum in diese AG investiert zu sein, und sei es auch nur indirekt.
Herr Madoff setzt seine Erfahrung und sicherlich auch seinen Einfluss geschickt um, um seine AG stetig voran zu treiben.
Sein Handeln, nicht immer verständlich für einige Anleger, führen schlussendlich dennoch meistens zum Erfolg.
Die Wolve Group (101725) lernte Herrn Madoff als einen erfahrenen Geschäftsmann mit fundierten Kenntnissen kennen und pflegt einen sehr guten Geschäftskontakt mit der MLM Systems AG. Man konnte schon in der Vergangenheit viele interessante und auch lohnenswerte Deals abschliessen.
Wir möchten an dieser Stelle auch lobenswert erwähnen, dass Herr Madoff stets bemüht ist, mit Ideen und Vorschlägen das Spiel voran zu bringen (Mitgründer der EMF Rating Agentur, Jurymitglied der Quartalspreise) und auch neuen und jungen AGs gegenüber immer hilfsbereit ist.
Es gibt wenige Akteure am Markt, die diese löblichen Worte nicht sofort unterschreiben würden. Wie würden Sie Ihr Verhältnis zur Wolve Group und ihrem Vorstandsvorsitzenden beschreiben? Ehrt Sie sein ehrliches Lob?
Es gibt aber auch sicherlich genug Spieler, die diese Worte nicht sofort unterschreiben würden, da es doch öfters mal gewisse spielentscheidene Aktionen gab, die für viele nicht nachvollziehbar waren, aber wie Giulio schon sagt, führen die danach stattfindenden Anstrengungen immer zum Erfolg und meine AG steht jetzt besser da als früher. Die Worte von Giulio über meine AG ehren mich dann schon sehr. Es zeigt, dass nicht jede durchgeführte Aktion so schlecht war und letztendes der Erfolg immer zurückgekehrt ist. Die ganzen Gründe dafür habe ich ja in der Kategorie „Strategisches bei MLM“ erwähnt.
Das Verhältnis zwischen mir und Giulio war von Anfang an ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Man hat sich in den ganzen Meinungen und Ansichten immer verstanden und konnte auch gewisse Erkenntnisgewinne daraus ziehen. Nicht nur deswegen ist Giulio mit seiner AG dermaßen erfolgreich, dass er in einer aktuellen zweiteiligen Analyse über die 10 größten AGs am Markt auf Platz 1 in der BW-Rendite, FP-Rendite und Kurs-Rendite lag. Das holen wir wieder auf. 😉
Des Weiteren sei erwähnt, dass ich mich jeder Zeit auf Giulio verlassen kann, dass er einem bei, zum Beispiel der Premiumrendite AG – Index Logoaktualisierung stets sehr schnell das Logo aktualisiert. Das macht schon sehr viel Arbeit und für diese ganze Hilfsbereitschaft möchte ich mich bei Giulio auch auf diesen Weg hier bedanken.
Es sind aber noch einige andere Spieler, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen, die ich nicht vernachlässigen möchte und hier mich bei diesen Spielern, für ihre stetige Hilfsbereitschaft bedanken möchte.
Damit meinen Sie sicherlich auch Robert Uhlmann von der Taurus AG (WKN 100633), der sich auch äußerte:
Die MLM System AG mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Herrn Madoff ist ohne jeden Zweifel eines der dominierenden Unternehmen, nicht nur einfach als sehr großes Unternehmen, sondern auch als ein markanter Bestandteil des Marktes. Herr Madoff und ich hatten unsere Differenzen und ich gehöre ab und an zu seinen härtesten Kritikern, dennoch schätze ich sein grundsätzliches Bestreben den Markt verantwortungsvoll mitzugestalten und der Verantwortung aus seiner Größe gerecht zu werden. Langweilig ist es einem mit der MLM System AG zumindest noch nie geworden.
Ja, auch Robert Uhlmann meine ich und freue mich sehr, dass er auch ein paar Worte über mich geäußert hat. Er ist, wie er schon selbst erwähnt, mein härtester Kritiker, aber auch der von Andrea Doria, da er uns beide sicherlich mehr im Auge hat, als andere AGs. Von ihm kam ja auch die Kritik der Verflechtungen, die recht provokativ dargestellt waren, wie er mal selbst dazu geäußert hat und die ganzen Diskussionen dazu.
Langeweile ist hier im Markt nicht gut, denn jeder will doch in gewisser Weise Action im Spiel haben, ansonsten ist man dann unzufrieden. Man erinnere sich, als hier tagelang kaum Handel war. Alle haben gestöhnt und waren froh, wo wieder am Markt was los war. Auch Neuerungen haben immer einen gewissen Schub gegeben, oder halt Aktionen mit meiner AG.
Das Geld will bewegt, anstatt nur gehalten werden. Das ist so meine Denkweise.
Wir haben unsere, ich sag mal, klar unterschiedlichen Ansichten/Meinungen und man hat als Außenstehender ganz gewiss das Gefühl, dass jeder auf seinen eigenen Standpunkt beharrt. Das ist denke ich mal nicht verwerflich, aber man kann auf beiden Seiten sicherlich den einen oder anderen Erkenntnisgewinn daraus ziehen. Dann haben die unterschiedlichen Ansichten/Meinungen auch etwas positives.
Wie bereits erwähnt hat Robert die Verflechtungen klar und medienwirksam angesprochen und hat auf etwas hingewiesen, worauf man als Spieler halt reagieren muss. Das ging damals hin und her. Die Folge war, dass man damals den Rat von Robert angenommen hat, da das Kapital einfach zu sehr gebunden war und hat das große Klumpenrisiko entschärft und umgeschichtet. Also kann man festhalten, dass man sich der Kritik auch stellt, weiter denkt und dann handelt.
ABER, sehen wir es mal in Verbindung zum RealLife und das ist eher die Botschaft meiner AG und deren Gründung. Meine AG ist von ihrem Erscheinungsbild her eine unseriöse AG, von Anfang an, da sie sich Betrug als Motto gesetzt hat (Ist aber nur spielerisch so angegeben). Die Grundlage für die Gründung der MLM System AG liegt darin, da ich selbst eigene Erfahrungen mit so einem System gemacht habe, was kein gutes ist. Große Verflechtungen sind bei diesem System auch in der Verbindung zur Politik zu finden. Daher könnte man ja die Andrea Doria AG, wenn man schon das Thema Verflechtungen anspricht, auf die politische Seite stellen. Robert übernimmt dann zu guter Letzt den Part der Medien, die zurecht dieses System hart kritisieren. D.h., dass man automatisch sich gegen diese Kritiken wehrt, da man ja von diesem System überzeugt ist und so schließt sich der Kreis. Daher sollte sich jeder damit mal auseinandersetzen und über dieses System informieren.
Gemeinsamkeiten sehe ich in der Erfahrung, die wir beide haben. Robert Uhlmann ist ein fester Bestandteil hier im Spiel und hat einige interessante Userprojekte ins Leben gerufen, die nicht mehr wegzudenken sind. Den Corporate Governance Kodex (CGK), der eher mehr durch die exzessiven Zertizockereien entstanden ist, da einige AGs massiv an Wert verloren haben und die Aktionäre somit einen Verlust erleiden mussten bzw. deswegen geschädigt wurden. Um dem entgegenzuwirken, hat der CGK dafür gesorgt, dass mehr Transparenz bei der Unternehmensführung stattfindet und die Anleger sich ein genaueres Bild darüber machen können.
Um auf unsere unterschiedlichen Ansichten zurückzukommen, anfangs wurden Bilanzzahlen nur mittels Buchwertgewinn angegeben und Robert kann sich sicherlich noch daran erinnern, dass das von mir moniert wurde und nachträglich auch die FP-Rendite angegeben wurde. Anhand diese Situation kann man sehen, dass Robert sich dieser Kritik auch angenommen hat.
Und zu guter Letzt hat er mit Markt im Fokus (MiF) ein Projekt ins Leben gerufen, was für viel Zünd- und Diskussionsstoff gesorgt hat. Dieses Projekt ist aber nach kurzer Zeit eingestellt und durch Marktinside abgelöst wurden.
Um jetzt mal auf unsere AG-Führung zu kommen, führen wir unsere AGs sehr unterschiedlich. Wo Robert seine Aktien-Investments mehr nach der Sicherheit einer AG ausrichtet und diese dann langfristig hält, bin ich eher der risikoreichere Spieler, der mit Aktien handelt, die Robert nie kaufen würde. Denn Gewinne kann man mit jeder AG machen, man muss nur teurer „Verkaufen“ können. Unterschiede gibt es auch in der Handelsaktivität und Handelsvolumen.
Ansonsten bin ich auf weitere Artikel von Robert Uhlmann gespannt, denn seine stetige Mühe wöchentlich für Marktinside Artikel zu schreiben kann man nicht hoch genug anerkennen. Mache bitte weiter so, damit wir auch zukünftig weiteren Gesprächsstoff haben und es nicht langweilig wird.
Ich sehe es positiv, wenn es mehr größere AGs
im Spiel gibt, die auch aktiv handeln.
HerrMadoff
In letzter Zeit ziehen die Kurse einiger großer AGs an und werden deutlich über FP gehandelt. Ein Trend, der schon seit ein paar Monaten anhält. Ist Ihnen das aufgefallen und wie erklären Sie sich das?
Dass die Kurse bei den großen AGs über FP gehandelt werden, liegt wohl auch mit am Gesamtmarkt, der schon seit einigen Monaten Kurse aufzeigt, die teilweise jenseits von Gut und Böse sind.
Viele Anleger scheinen, um etwas Stabilität in das Depot zu bekommen, in größere AGs zu investieren, da sie mit einem kontinuierlichen Wachstum rechnen können.
Was für Effekte hat das auf den Gesamtmarkt?
Die Effekte sind die, dass kleinere AGs vermehrt Kapitalerhöhungen machen, um Geld in die Kassen zu bekommen. Ein weiterer Effekt ist aber auch zu beobachten, dass sich einige AGs schon kurz nach der Gründung Aktien von neuen AGs sichern. Die Aktien werden dann auch meist deutlich über Wert eingekauft, obwohl die neue AG noch keine wirkliche Wertsteigerung erzielt hat. Man spekuliert da anscheinend auf ein starkes Wachstum, was nur wenige neue AGs schaffen, da viele wieder i.L. gehen.
Ist der Markt folglich überliquide und treibt die Kurse händeringend nach oben?
Der Markt ist mehr als überliquide. Einige wissen mit ihrem ganzen Geld nicht wohin. In der einen aufgezeigten Rechnung zu den Anleihezinsgewinnen pro Monat kann man sehen, wo das Geld herkommt. Die Zinseinnahmen müssen dann irgendwie investiert werden, was die Kurse treibt. Das hat ja auch etwas Positives ansich, da der Handel belebt wird.
Auch der Zertifikatsmarkt zieht an. Ist das die neue Risikobereitschaft des Marktes? Oder liegt es am neuen FP30?
Die neue Risikobereitschaft beim Zertifikatemarkt liegt sehr wahrscheinlich an der Einführung des neuen FP30. Diese Einführung ist jedenfalls ein Segen, da Manipulationen eingedämmt werden und FP-Sprünge keinerlei Auswirkungen haben, um Punkte zu generieren. Gab ja dazu einige Zeitungsartikel von mir, die dieses Thema ausführlich behandelt haben.
Trotzdem gibt es eine Handvoll Spieler, die schon vor der Einführung des neuen FP30 Zertifikate gekauft haben, jetzt ist es aber auch für andere AGs interessant Zertifikate zu zeichnen.
Der Zertifikatsmarkt ist nur was für spekulative Zocker. Welche AGs halten Sie denn im Moment für die interessantesten? Welche Neulinge haben interessante Ansätze und bei welchen AGs ist am meisten Action?
Das sind ja viele Fragen auf einmal. So klar eine AG da jetzt zu erwähnen kann ich nicht machen. Da gibt es eine Vielzahl sehr guter neuer AGs, die den Markt aufgemischt haben und zeigen, dass sie eine gute Wertentwicklung der eigenen AG hinlegen, was die Aktionäre freut.
Einige gute kleinere AGs, haben entweder einen Index gegründet oder sind diesen beigetreten, um sich spielerisch weiterzuentwickeln.
Lohnt es sich in neue AGs, die erst wenige Tage dabei sind überhaupt zu investieren? Immerhin besteht bei den Neulingen akute Liquidatinsgefahr, man weiß nicht, ob ein Spieler ein gutes Händchen hat usw. Ist ein Investment in neue AGs nicht eh nur etwas für risikoaffine Investoren?
Ich selbst halte mich mit Käufen in neue AGs etwas zurück. Nur wenn ich den Eindruck habe, diese AG könnte längerfristig am Markt bleiben und eine gute Wertentwicklung erzielen, kaufe ich Aktien neuer AGs.
Ohne das Vertrauen kann so eine
Verflechtung nie und nimmer funktionieren.
HerrMadoff
Die großen AGs sind ja untereinander stark verflochten. Wie bewerten Sie diese Entwicklung in Hinblick auf den Gesamtmarkt?
Das liegt daran, da man schwerlich größere Summen in einer kleineren AG unterbringen kann. Daher sind die Großen verstärkt untereinander vernetzt. Einzig durch Kapitalerhöhungen ist es möglich sich an kleineren AGs zu beteiligen, was aber wieder zu einer Verwässerung führt.
Vornehmlich sind zwei große Verflechtungen bekannt: Die von Ihrer AG mit der Andrea Doria AG (WKN 100403) und die zweite der Attila-Invest AG (WKN 100713) mit der Shared Future AG (WKN 101101), auch „Shattila“ genannt. Wie sehen Sie diese Verflechtungen, die sehr oft Thema im AG Spiel sind?
Das Thema Verflechtungen ist ein seit einiger Zeit sehr oft angesprochenes Thema und vier sehr aktive Big Player am Markt sind regelmäßig mit dieser Kritik der starken Verflechtung konfrontiert, als ihnen lieb ist.
Aber sehen wir es einmal aus verschiedenen Blickwinkeln, welche in den ganzen Artikeln nie genannt wird und blicken einmal sehr weit in die Vergangeheit zurück, um überhaupt den Ursprung dieser Verflechtungen zu erwähnen. Nach der Neugründung der MLM System AG im Februar oder März 2011 hatte sich Wilbur wieder sehr viele Aktien meiner AG gesichert. Da es nach der Neugründung einen radikalen Strategiewechsel gab, hatte ich alles daran gesetzt, ein überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen.
Dies beinhaltete neben sehr guten Handelsergebnissen, auch Einnahmen in Millionenhöhe durch Kapitalerhöhungen, welche auch sofort investiert wurde. Nach rund einem halben/dreiviertel Jahr nach der Neugründung war die Situation einer Übernahme wieder gegeben, da Wilbur sehr viele Stücke hatte. Da Shaky und ich uns sehr gut verstanden haben, musste ein Plan geschmiedet werden, wie man die AG vor einer Übernahme schützen kann, aber gleichzeitig ein sehr gutes Wachstum beibehalten kann. Durch eine weitere Kapitalerhöhung konnte sich Shaky genug Aktien sichern und gab mir Übernahmesicherheit.
Dies setzte sich mit der Zeit so fort, dass auch ich ihn bei Kapitalerhöhungen unterstützte und auch Übernahmesicherheit gab. Beide AGs hielten in der Regel so um die 50% des anderen. Beide Spieler haben sich immer blind verstanden und auch in jeder Situation vertraut. Dies ist der erste und wichtigste Punkt, wenn man so eine starke Verflechtung miteinander eingeht. Ohne das Vertrauen kann so eine Verflechtung nie und nimmer funktionieren.
Kommen wir zum zweiten Punkt, der Strategie. Diese war immer Deckungsgleich. Wenn man beide Depots miteinander vergleicht kann man auch klar sagen, dass die eine AG auf bestimmte Beteiligungen verzichten kann, da die andere AG Aktien von einigen bestimmten AGs besitzt. Man muss sich also nicht z.B. eine Biogas Technologie AG oder eine Taurus AG in beide Depots legen, sondern nur in ein Depot und profitiert gleich doppelt. Daher ist es aus strategischen Gründen nicht im geringsten angedacht, diese Verflechtung in irgendeiner Weise aufzulösen. Bei einem aktuellen Buchwert von rund 500 Mio Euro sind die rund 100 Mio Euro recht gering, die als Beteiligungsvolumen an der Andrea Doria AG gehalten werden.
Da die Andrea Doria AG auch stets nahe am FP gehandelt wird, ist sie eine sehr gute Aktie für Daytrading, aber auch als langfristiges Investment.
Kommen wir zum dritten Punkt, der Handelsaktivität. Diese ist bei beiden AG immer sehr hoch, was darauf schließen lässt, dass beide Spieler blind wissen, welche AGs man kaufen und verkaufen sollte, um eine ordentliche Rendite zu erwirtschaften. Dabei gibt es durch den hohen Kapitaleinsatz auch man Rückschläge, die nach einiger Zeit wieder ausgeglichen werden, da man stets auf das aktuelle Handelsgeschehen reagiert.
Kommen wir zum vierten Punkt, dem Risiko. Das einzige Risiko was man bei dieser Verflechtung sehen kann ist die, dass man bei Fehlkäufen einen Wertverlust erleiden kann, aber dieser auch durch geschicktes Handeln der anderen AG kompensiert werden kann, da man Aktien teuer verkaufen konnte oder Anleihen ausgelaufen sind, oder andere Beteiligungen für einen Wertzuwachs gesorgt haben. Das Thema Risiko hat man aber bei jeder Aktienanlage hier im Spiel.
Dies waren jetzt einige Worte zur Verflechtung AndreaSystems.
Kommen wir jetzt zum Thema Shattila, aber nur kurz. Bei dieser Verflechtung kommt jedenfalls auch der erste Punkt, das Vertrauen infrage und danach die weiteren vorher schon genannten Punkte. Anders als bei AndreaSystems ist die Verflechtung hier extremer, alleine dadurch, da sehr sehr viele Aktien mittels Kapitalerhöhungen ausgegeben wurden, was das Wachstum stark verlangsamt.
Mittlerweile hat man es zum Teil geschafft das Depot umzustrukturieren, was ich sehr begrüße, da sonst zuviel Kapital gebunden ist, als sinnvoll investiert zu sein. Dies wurde beiden Spieler bereits mitgeteilt und gewisse Strategien vorgeschlagen, welche auf das aktuelle Marktgeschehen zurückgreifen.
Des Weiteren sehe ich es positiv, wenn es mehr größere AGs im Spiel gibt, die auch aktiv handeln, als nur Kapital zu binden und kaum bis gar nicht handeln. Dies sollte man beachten, denn um Aktien verkaufen zu können, braucht es auch immer einen Käufer und ohne Käufer kein Handel und das Spiel verliert den Reiz.
Ich denke, dass das erstmal zu diesem Thema langt, da es sehr ausführlich beschrieben wurde und jeder sich zu dem Thema selbst eine Meinung bilden kann. Alle vier genannten Spieler wissen auch, wie sie zu handeln haben. Dies muss man ihnen auch nicht immer und immer wieder vorschreiben oder hinweisen, indem man ständig Kritik übt.
Wo sind die spannendsten Entwicklungen? Verfolgen Sie, was bei den AGs mit hohem Ordervolumen passiert?
Ich schaue mir recht oft AGs an, wo ein hohes Ordervolumen stattfindet. Kürzlich war es ihre Kapitalerhöhung, die in 45 Minuten aufgekauft war und aktuell die Kapitalerhöhung der Biogas Technologie AG. Das eingenommene Geld muss jetzt auch ersteinmal investiert werden, was die Kurse weiter treiben könnte.
Ein hohes Handelsvolumen kann auch Gewinnmitnahmen bedeuten und eine AG schichtet möglicherweise um. Das kann also viele Gründe haben.
Mal die AGs mit dauerhauft hohem Ordervolumen betrachtet: Bei welchen sehen Sie die interessantesten Bewegungen? Insbesondere: Welche eignen sich für Daytrading?
Die interessantesten Bewegungen sehe ich bei der Wolve Group, Attila Invest, Shared Future und Solid Profit AG, da sie sich sehr gut für Daytrading eignen und sehr oft ein hohes Handelsvolumen haben.
Um aber mal wieder auf das Thema neue AGs zurückzukommen, können diese sich auch hervorragend für Daytrading eignen, bei etwas geringerem Handelsvolumen. Das Handelsvolumen wird auch meist zu sehr überschätzt, denn die Frage die sich stellt, sollte die sein, ob sich Aktien bestimmter AGs auch nach dem Kauf sehr gut Verkaufen lassen. Ist dies nicht der Fall, eignen sich diese AGs nicht für Daytrading.
Bei den neuen AGs gibt es Anfangs noch nicht so viele frei zur Verfügung stehende Aktien, da diese von der Systembank erst nach und nach zum Kauf angeboten werden. Wer es geschickt nutzt, kauft einige Stücke und erstellt sofort eine Verkaufsorder. Durch das starke Interesse in neue AGs kann man mit großer Sicherheit damit rechnen, gute Gewinne zu erzielen. Aber auch hier gilt, man muss die Aktien auch verkauft bekommen.
Die Topplätze sind nicht so wichtig, da der
Spaß am Spiel im Vordergrund steht.
HerrMadoff
Der Premiumrendite AG – Index ist inzwischen eine Institution im Spiel. Kein anderer Index hat solch finanzstarke Mitglieder. Trotzdem oder gerade auf Grund der Größe der Mitglieder dümpelt immer er eher im Mittelfeld des Highscores, wieso werden die Topplätze nicht in Angriff genommen?
Wir haben uns das Ziel gesetzt, aktiv zu Handeln und den Aktienmarkt zu beleben. Das sieht man an der hohen Handelsaktivität einiger Spieler im Index. Die Topplätze sind nicht so wichtig, da der Spaß am Spiel im Vordergrund steht. Mit Platz 2 vor einiger Zeit konnte ein Spitzenplatz erreicht werden, worüber wir im Index sehr stolz waren.
Den ersten Platz haben wir aber mit der Punkteberechnung noch nie erreicht. Wohl auch deswegen, da wir strikt auf Manipulationen verzichtet haben, wie es bei dem Newcomer Index der Fall war. Aber sehen wir es nüchtern. Es gab doch dadurch immer mal einen netten Zeitungsartikel und es war nicht langweilig.
Scheuen Sie die Umstrukturierung des Indizes? Immerhin müsste man dazu altehrwürdige Spieler vor die Tür setzen. Keine leichte Aufgabe.
Dazu gibt es eine klare Absage. Aus dem Index werden keine Spieler vor die Tür gesetzt, nur um die oberen Plätze zu besetzen. Die Vorteile der derzeitigen Besetzung liegt in der jehrelangen Erfahrung einiger Spieler im Index, die dazu führen, diese Erfahrung an junge Spieler weiterzugeben.
Des Weiteren ist die Fluktuation beim Premiumrendite AG – Index die geringste unter allen Indizes, was einen riesigen Vorteil in Punkto Planbarkeit und Zusammenhalt beinhaltet und das Vertrauen untereinander stärkt.
Wenn man die Zusammensetzung des AGSX betrachtet, springt der Name „Premiumrendite AG – Index“ deutlich ins Auge. Bei den großen AGs besetzt man vier von zehn Plätzen, aber auch bei den wachstumsstarken Pläzten findet sich mit CnIcommercial ein Mitglied Ihres Indizes. Fühlen Sie sich so für Ihre gute Arbeit bestätigt? Was bedeutet das für Sie, wenn Ihre hervorragende Indexarbeit gewürdigt wird?
Das liegt so wie es aussieht am gesunden Mix zwischen jung und alt im Premiumrendite AG – Index, der Wissensvermittlung und aktiven Handel, was sich dann auf die AGSX-Platzierungen auswirkt. Inwieweit man diese sichtbare Vormachtstellung nutzen kann, wird man sehen. Ob man nur an der AGSX Platzierung die Indexarbeit beurteilen kann weiß ich nicht. Dies sollen andere eher beurteilen.
Da die CnIcommercial AG noch relativ jung ist, ist das Wachstum auch gegenüber den größeren AGs Prozentual höher, was für mehr Punkte sorgt. LordTipton versteht sein Handwerk Aktien gewinnbringend verkaufen zu können, um gewinne zu erzielen. Die Bombe AG war auch sehr lange im AGSX vertreten, was hoffentlich bald wieder der Fall sein wird.
Seit einiger Zeit gibt es neben dem Premiumrendite AG – Index den Nebenindex Premiumwachstum AG – Index. Wie kam es eigentlich dazu, einen weiteren Index zu gründen?
Den Gedanken hatte ich schon etwas länger. Im Forum habe ich in einem Beitrag diese Möglichkeit eines weiteren Index angerissen und einen möglichen Namen genannt, aber den Gedanken an so eine Index-Gründung wieder verworfen.
Da es aber seit einiger Zeit zu beobachten war, dass viele neue AGs wieder i.L. gehen, da sie das Spiel anscheinend nicht so schnell verstehen, musste etwas geschaffen werden, was den AG-Schwund etwas abmildert. Daher hatte ich Sie und GiulioSantori um Rat und Meinung zu dem möglichen Plan gebeten, der sofort sehr positiv war. Mit dem TecSAX und REX gibt es ja bereits 2 Indizes, die als Nebenindizes der jeweiligen Hauptindizes dem SAX und VIP Index geführt werden.
Anfang April gab es dann im Indexforum den entsprechenden Vorschlag und den Gedanken dahinter, Mitglieder zu halten und Erfahrung weiter zu geben. Die nachfolgenden Diskussionen waren sehr intensiv. Mir war es erstmal wichtig mehrere Meinungen zu hören und nach und nach das Konzept vorzustellen.
Einen Indexleiter wollte ich nicht selbst benennen, sondern es eher auf freiwilliger Basis machen. Es stellte sich aber im Laufe der täglichen Diskussion heraus, dass Blueman nicht ganz abgeneigt war, den Premiumwachstum AG – Index zu führen. In der Folge hieß es dann alle Informationen aus dem Indexforum zu kopieren, damit diese im neuen Index verfügbar sind, um die angesammelten Informationen den neuen Indexmitgliedern zur Verfügung stehen. Einziger Nachteil ist der, dass Blueman nicht mehr im Premiumrendite AG – Index Forum aktiv ist und Rady hoffentlich den Vorschlag aus dem Forum umsetzt, wo andere Indexleiter eine Art Lese- und Schreiberecht in anderen Indexforen erhalten.
Parallel liefen dann die Einladungsgespräche, was sehr Zeitintensiv war. Dadurch war im Vorfeld schonmal eine gewisse Sicherheit gegeben, mit wie vielen AGs man sicher rechnen kann, die dem neuen Index beitreten. Das Konzept hat einige sehr gut gefallen und die Zusagen kamen sehr schnell und die maximale Anzahl von 10 Mitgliedern war sehr schnell erreicht. Damit der Index auch seriös wirkt, sollte das passende Logo nicht fehlen, was einige Logodesigner dann erstellt haben, worüber Blueman und ich sehr dankbar sind.
Aktuell belegt der Premiumwachstum AG – Index Platz 1 im Highscorer, was eine tolle Leistung des gesamten Index bedeutet, da die bereitgestellten Informationen auch umgesetzt werden. Daher viel Erfolg für die weitere Zukunft und guten Zusammenhalt.
Es wird also manchmal viel zu viel über Dinge geschrieben, die
manchmal falsch wiedergegeben werden.
HerrMadoff
Zuletzt gab es vereinzelt Kritik an der Community im AG-Spiel. Wie sehen Sie das Miteinander im Spiel selbst?
Die Kritik zielt wohl eher auf die Zeitungsartikel und dazugehörigen Kommentare, die oftmals recht hitzig kommentiert werden. Dies kommt bei einigen nicht gut an, was sehr verständlich ist. Trotzdem darf und sollte es möglich sein, gewisse Punkte sachlich ansprechen zu dürfen.
Ansonsten sehe ich das Miteinander recht positiv und freundlich untereinander.
Welche Rolle spielt dabei der Chat und das Forum?
Der Chat spielt dabei eine sehr große Rolle, da dieser meist der Erstkontakt für neue Spieler ist, die freundlich begrüßt und mögliche Fragen beantwortet werden.
Einige Punkte im Chat sehe ich kritisch. Vor allem wenn es um Aktienkäufe und Verkäufe geht, oder andere Empfehlungen. Nehmen wir an, ein Spieler schreibt in der zeitung eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung, so wie ich es früher desöfteren gemacht habe, kommen im Chat schon die ersten Kommentare, „der will seine Aktien nur verkaufen“, „der will bestimmt die Aktien nur pushen etc.“, „die angebotenen Aktien sind eh Schrott“.
So und so ähnlich sind meistens die Kommentare, welche es früher so nicht gab und der Handel mittels Artikel beeinflusst werden konnte. Dies ist aktuell meiner Meinung nach nicht mehr möglich und man wünscht sich desöfteren zu solchen Themen Stillschweigen im Chat, da jeder die Kommentare lesen kann. Es wird also manchmal viel zu viel über Dinge geschrieben, die manchmal falsch wiedergegeben werden, ob bewusst oder unbewusst ist erstmal egal, welche aber den Handel behindern.
Das Forum ist eher nur für Vorschläge da, oder für die aktuell durchgeführten Nominierungen zu den Quartalspreisen.
Ja, im Forum werden viele Vorschläge diskutiert. Würden Sie sich noch mehr Beteiligung wünschen?
Die Beteiligung ist schon recht hoch und es gibt seitenweise Vorschläge zum AG-Spiel, was man so verbessern kann. Leider ist nicht jeder Vorschlag im Sinne von Rady, da es in sein Konzept passen muss, aber die bisherigen Verbesserungen von Rady, die er umgesetzt hat, muss man auch mal anerkennen und loben.
Zwecks der Beteiligung würde ich mir eher wünschen, dass Rady sich öfters im Forum meldet und Rückmeldung gibt, damit die User auch ein Feedback erhalten, was machbar und was nicht machbar ist. Das passiert zu wenig und man muss monatelang auf ein Feedback warten und sehr gute Vorschläge gehen in den vielen Themen unter.
Hier mal die Top 3 Vorschläge für eine Umsetzung, welche jetzt aber keine genaue Rangfolge hat.
- Index-Optimierungen
- Echtzeithandel bei einigen AGs einführen
- Kleinere optische Änderungen
Inzwischen ist die Anzahl der Userprojekte recht groß geworden. Sehen Sie das als positive Entwicklung oder wird das zuviel des Guten?
Ich denke ein gesundes Mittelmaß ist ok.
Das wichtigste Userprojekt, was nicht nur News, sondern auch sehr gute Marktanalysen enthält, ist derzeit Marktinside. Erfreulich ist die Entwicklung, dass sich einige Spieler bereit erklären, einige Artikel zu den verschiedensten Kategorien zu schreiben. Dies ist sehr gut, da es die Übersichtlichkeit steigert, als wenn es unzählige Userprojekte im Spiel gibt.
Alles fing ja mit dem BörsenBlatt an, welches für eine Revolution im Spiel gesorgt hat, was es aber leider nicht mehr gibt. Die Gründe sind bekannt.
Ansonsten gibt es noch namhafte Userprojekte wie den Rosinenpicker, die EMF Rating Agentur, oder Ökos Bulle und Bär Boersenmagazin. Alle anderen Projekte beinhalten eher aktuelle News zu verschiedenen AGs und Indizes, welche auch sehr informativ sind.
Eine reine Kategorie, mit umfangreichen Umfragen wäre auch mal eine Idee Wert, um immer aktuell die Stimmung und Meinung im Spiel zu messen. Dabei sollten aber schon eine Reihe von Spielern an den Umfragen teilnehmen.
Am AG-Spiel faszinieren mich die
unterschiedlichen Charaktere im Spiel.
HerrMadoff
Lesen Sie Marktinside und andere Online Magazine rund um das AG-Spiel?
Da Marktinside eine Führungsrolle im Spiel eingenommen hat, was News und Informationen angeht, liest man es sehr häufig. Die Themen sind gut gewählt. Teils analytisch, informativ und auch kritisch, was dann auch meist kontrovers diskutiert wird.
Helfen diese externen Projekte auch beim Spielen miteinander? Wie sehen Sie Ihre Rolle bei der EMF-Ratingagentur?
Diese Projekte helfen ungemein, da viele Spieler sich die Mühe machen, in ausführlichen Artikeln vieles sehr informativ darzustellen. Einige Informationen sind auch für Neulinge sehr interessant. Dabei denke ich insbesondere an die bisherigen Artikel von JREwing zu der Kategorie „Newcomer Inside“, welche sehr gelungen sind. Aber es ist jetzt falsch, sich spezielle Spieler auszusuchen, da sich einige andere auch sehr viel Mühe bei ihren Artikeln geben, welche man anerkennen sollte, da viel Zeit investiert wird, um es für uns optimal darzustellen.
Die EMF Rating Agentur ist leider etwas in den Hintergrund gerückt. Die frühere Aktivität ist derzeit leider nicht vorhanden, wie man sie sich doch so gerne wünscht. Zeitprobleme spielen da eine große Rolle. Als noch neben freegaza aktives Gründungsmitglied kann ich sagen, dass es keine Auflösung gibt. Die Hauptaufgaben sind aber an Giulio Santori übertragen worden. Da wir aber im ständigen Kontakt stehen, spricht man sich da sehr häufig ab. Aber wie erwähnt, ist es derzeit leider etwas ruhig um den EMF geworden.
Mit B&K Research gibt es eine weitere Analysegesellschaft, die AGs bewertet, dies aber anders macht, als es die EMF Rating Agentur macht, indem die B&K Research sogenannte Kauf-, Verkaufs- und Halteempfehlungen aussprechen. Diese 3 unterschiedlichen Empfehlungen sehe ich sehr positiv, da sie auch etwas in das Marktgeschehen eingreifen und die Kurse beeinflussen können, so wie es im RL mit den ganzen Empfehlungen einiger Analysehäuser der Fall ist. Daher ein großes Lob an Kapitalist und haribaert für die sehr guten Analysen und Arbeit.
Wo sehen Sie die größten Probleme im Spiel? Was sollte sich unbedingt verbessern?
Probleme sehe ich eher bei der stagnierenden Spielerzahl, die sich so um die 300 AGs einpendelt. Mehr AGs bedeutet auch mehr Anlagemöglichkeiten für alle AGs im Spiel. Der Handel wird weiter belebt. Es ist aber zu beobachten, dass einige Spieler, die vor einigen Monaten i.L. gegangen sind, wieder den Weg ins Spiel gefunden haben, was eine erfreuliche Entwicklung ist.
Was mich aber beunruhigt und wo ich gerne ermahnen möchte, ist das Thema Multis. Dies ist ein Problem, was sehr häufig vorkommt. Was mir aber definitiv nicht gefällt, sind die Kommentare im Chat, wenn man über eine AG redet und erwähnt, dass es ein Multi sein könnte. Dies passiert relativ oft und stellt sehr viele neue Spieler unter Generalverdacht, welches einen schlechten ersten Eindruck von dem neuen Spieler auf das Spiel wirft, wenn einer denjenigen als möglichen Multi bezeichnet.
Die Admins machen im Hintergrund hervorragende Arbeit und klären ggf. die Multisituation intern. Da würde ich mir gerne etwas mehr Feingefühl einiger Spieler wünschen, die es sicherlich nicht böse meinen, es aber auf den neuen Spieler womöglich befremdlich wirkt.
Zum Abschluss des Interviews bitten wir noch um eine kurze Zusammenfassung: Was fasziniert Sie am AG-Spiel, wo steht die MLM System AG in einem Monat und wie wird es mit dem Spiel weitergehen?
Am AG-Spiel faszinieren mich die unterschiedlichen Charaktere im Spiel, die stets ihre eigene Strategie verfolgen und umsetzen. Das macht das Spiel als solches sehr interessant. Auch möchte ich erwähnen, dass man sich hier mit sehr vielen Spielern sehr gut versteht und einige Freundschaften geschlossen hat. Des Weiteren werden Strategien besprochen und ggf. neue Ideen umgesetzt.
Wo die MLM System AG am Ende des Monats steht, hängt von der aktuellen Marktsituation ab. Das vorläufige Ziel lautet die 25€ FP Hürde zu nehmen und nachhaltig von oben zu sehen.
Wir bedanken uns für das ausführliche Interview.
Von meiner Seite vielen vielen Dank für dieses sehr intensive und ausführliche Interview. Endlich hat man die Chance sich zu den verschiedensten Themen im AG-Spiel sachlich zu äußern, wo sich jeder ein eigenes Bild, über meine Sichtweise zum Marktgeschehen, Aktienhandel und Community etc. machen kann.
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