Newcomern wird immer wieder die gleiche Empfehlung gegeben: Kauf billig, verkaufe teurer. Dieser Tipp stimmt natürlich. Doch wie soll man günstige Einkaufsmöglichkeiten finden? Auf diese Frage gibt es unzählige Antworten und einige Strategien, die für mich sehr gut funktioniert haben, will ich in dieser kleinen Artikelserie beschreiben. Es wird insgesamt 5 Teile geben. Da ich selber immer einen Premium-Account hatte, richten sich meine Tipps vor allem an Premium-User. Aber auch für Spielende ohne Premium sollte die ein oder andere Anregung hilfreich sein.
Strategie 4: Der Staubsauger
Heute wollen wir wieder den uFP-Handel mit Newcomern ausnutzen. Dafür verwenden wir eine Orderregel.
Orderregeln können auf den ersten Blick sehr einschüchternd wirken und bergen auch gewisse Risiken. Aber ich werde für diese spezielle Strategie eine Regel Schritt für Schritt entwerfen und erklären. Wenn man es so macht, wie ich es beschreibe, sind die Risiken durchaus überschaubar. Ich kann Orderregeln leider nicht in voller Tiefe erklären. Wer hier mehr Informationen haben möchte, kann diese im Wiki finden.
Unser Ziel heute ist es, vor allem junge AGs automatisch und unter FP einzukaufen. Dies lässt sich hervorragend mit einer Orderregel bewerkstelligen. Um eine solche zu erstellen, müssen wir über den Menupunkt „Börse“ ins Submenu „Orderregeln“ wechseln.
Hier erwarten uns jetzt viele Einstellungsmöglichkeiten. Wir stellen unsere Regel wie folgt ein:
- Häkchen bei „Diese Regel gilt für alle AGs außer den folgenden„
- In das WKN-Feld tragen wir folgendes ein: 100057, 101493, 100713, 100633, 100352, 101101, 101725, 101991, 103510, 101672, 106085, 100664, 101339, 102716, 101224, 105519, 106023, 103897, 102820, 102085
- Erstelle „mit meiner AG“ eine „Buy“ Order für jede AG, auf die folgendes zutrifft
- (Kurs-FP)/Kurs „kleiner“ „-3„% (Unbedingt das Minus beachten!)
- Im Intervall: „alle 5 Minuten (maximal 5 Orders werden erstellt)“
- Im Wert von „50000„€ je Order
- Deaktiviere diese Regel, sobald Orders im Wert von „500000„€ erstellt wurden.
Was macht diese Orderregel?
Zunächst mal sucht sie selbstständig nach möglichen Aktien, da wir ja eingestellt haben, dass sie für alle AGs gilt. Im WKN-Feld haben wir aber einige Ausnahmen definiert. Dies sind die zwanzig größten AGs im Spiel. Für diese gilt unsere Regeln nicht. Der Grund dafür ist, dass große AGs regelmäßig unter FP gehandelt werden. Dies alleine ist noch kein Kaufargument und wir wollen diese Aktien auf keinen Fall automatisiert kaufen. Hier ist auch ein gewisses Risiko vorhanden: Es kann jederzeit passieren, dass auch weitere alte AGs plötzlich unter FP rutschen. Deshalb empfehle ich vor Aktivierung dieser Orderregel, einen Blick auf den Größenhighscore zu werfen und mindestens die ersten zehn AGs in das WKN-Feld einzutragen.
Als nächstes haben wir unserer Regel befohlen, nur Buy-Orders zu erstellen. Dies erklärt sich wohl von selbst, schließlich wollen wir einkaufen. Außerdem soll für unsere AG eingekauft werden, nicht für das Privatdepot. Seit der Reform des Privatdepots ist das AG-Depot ohnehin das einzige, mit dem wir fremde Aktien einkaufen können.
Jetzt kommt die wichtigste Einstellung: (Kurs-FP)/Kurs „kleiner“ „-3″%. Hier sagen wir der Regel, dass sie nur Orders erstellen soll, wenn der Kurs mindestens 3% unter dem FP ist. Dies ist sehr wichtig, da wir ja nur Schnäppchen jagen wollen und nicht überteuerte Aktien. Da wir nicht genau wissen, was wir kaufen, haben wir einen kleinen Preispuffer. Dadurch wird sichergestellt, dass wir selbst an den meisten Schrott-Aktien noch verdienen werden. Mit diesem Wert kann man ein wenig experimentieren. Meine Erfahrung ist, dass man tagsüber kaum Aktien zu so guten Preisen bekommt, sondern eher bei -2% oder -1% bieten muss. Nachts kann man manchmal sogar Aktien für -4% bekommen. Mehr als -1% sollten wir aber nicht einstellen, denn dann wird das Risiko zu groß. Bitte unbedingt auf das Minus achten!
Das Intervall wurde auf 5 Minuten gestellt. Wir wollen schließlich kein Schnäppchen verpassen, sondern möglichst immer mitbieten.
Der Orderwert entspricht in etwa der Höhe einer Systembank-Sellorder. Diese Orderregel zielt vor allem auf Newcomer-Aktien ab. Diese werden ja bekanntlich in Tranchen von ca. 50.000€ durch die Systembank verkauft. Und diese Tranchen wollen wir jeweils erwerben.
Schließlich sagen wir der Regel noch, dass sie maximal 500.000€ ausgeben soll. Natürlich kann man hier auch andere Werte eingeben. Vorsichtige Spielende werden hier wohl etwas niedrigere Werte angeben, damit nicht gleich ihr ganzes Kapital auf den Kopf gehauen wird. Freunde des Risikos können hier aber auch etwas offensiver agieren.
Jetzt müssen wir nur noch auf den Button „Regel erstellen“ klicken und der Staubsauger läuft an.
Was für diese Strategie spricht:
Sie kostet uns kaum Zeit. Ab und zu sollte man mal Orders, die nicht bedient wurden löschen, damit dort kein Kapital gebunden wird, aber sonst müssen wir praktisch nichts tun. Außerdem findet diese Regel erfahrungsgemäß viele passende Aktien. Ein ganz großer Vorteil ist, dass man mit der Regel auch einkaufen kann, wenn man gar nicht online ist. Als ich noch Newcomer war, habe ich diese Orderregel immer über Nacht laufen lassen und damit teilweise richtig tolle Trades erwischt.
Was gegen diese Strategie spricht:
Sie ist mit Abstand die riskanteste, die ich in dieser Serie vorstellen werde. Denn wir wissen nicht, was die Orderregel so kaufen wird. Da kann schon mal die ein oder andere Fehlinvestition dabei sein. Wenn man sich auch noch vertippt bei der Regelerstellung, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Außerdem werden wir mit dieser Regel viele IL-Kandidaten kaufen, die nur wenig Rendite bringen. Zu guter Letzt sind Orderregeln meiner Meinung nach wirklich nicht ohne Premium-Account nutzbar, da man bei ihnen auf den FP angewiesen ist.
Wie immer gilt: Diese Strategie nicht der Weisheit letzter Schluss. Es soll vielmehr ein Denkanstoß gegeben werden. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass ein paar Tage nach Veröffentlichung dieses Artikels viele auf den Zug aufspringen werden und die Konkurrenz dann für eine Weile zu groß sein wird, um mit dem Staubsauger Erfolg zu haben. Aber man sollte die Strategie im Hinterkopf behalten. Denn wenn der Hype vorbei ist, klappt es wieder besser.
Wie bei allen Kurztutorials würde ich mich auch hier sehr über Kritik und Ergänzungen freuen. Aber bitte möglichst sachlich und detailliert, damit Newcomer sich eine fundierte Meinung bilden können.
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Im nächsten Teil geht es dann weiter mit dem „Rosinenpicker“.
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KNORFF INDUSTRIES – SICHERER PROFIT UND PROFITABLE SICHERHEIT
1 comment for “Knorffs Kurztipps zum Einkauf Teil 4 – Der Staubsauger”