MLM System AG – Risikopapier im Mittelstand

Die MLM System AG (WKN 100352) – ein Urgestein am Markt – sticht immer wieder mit gewagten Deals und Geschäften aus der Menge hervor. Vor längerer Zeit noch eine der größten AGs am Markt, hat sich die AG dem Profit der Aktionäre mit einem rücksichtslosen KH-Kurs voll verschrieben. Oder etwa doch nicht?

Mittlerweile entstehen immer öfters Zweifel an einer profitablen Zukunft der Aktie. Insbesondere das hohe Kreditvolumen von über 23% des Buchwertes sorgt dabei immer wieder für Kopfschütteln unter Investoren. Dies macht Herrn Madoff nicht nur handlungsunfähig, sondern setzt ihn auch ständig unter Druck, die hohen Zinsen (10-15 Millionen €) zahlen zu müssen. Insgesamt ist die MLM System AG mit 261 Millionen € bei der Systembank verschuldet.

Eigentlich müsste die MLM System AG also Kredite abbauen, sollte man meinen. Vor allem, weil sie ja stellenweise recht viel Bargeld hat oder hatte. Doch lieber scheint man auf den Zwangsverkauf zu warten, wenn die noch laufenden Kredite zurückgezahlt werden müssen. In Zukunft wird der FP und BW also zwangsläufig fallen, egal, was der Spieler dagegen unternimmt. Die aktuellen Gewinne können selbst die Zinsen nicht ansatzweise ausgleichen.

Aktionäre sollten sich also genau überlegen, ob sie nicht die Reißleine ziehen wollen. Schließlich hat mittlerweile selbst Atlantus, der schon seit Ewigkeiten Großaktionär bei der MLM System AG ist, diesen Schritt gewagt und seinen MLM Bestand massiv verringert. Dies geschah auf Kosten der Phils Concepts AG, welcher im Gegenzug als Madoffs Indexkollege sich massiv in die schlingernde AG einkaufen musste. Phil, welcher aktuell sowieso schon Schwierigkeiten mit seiner AG hat, verschärft die Situation damit noch. Denn HerrMadoff ist Hauptaktionär bei eben jener AG und ist damit an seiner eigenen, schwankenden AG beteiligt.

HerrMadoff hat nun zwei Optionen. Er kann die Kredite einfach laufen lassen und die exorbitant hohen Zinsen über Monate weiter zahlen oder er verkauft nun massiv Aktien ab, um zumindest wieder in einen akzeptablen Kreditrahmen zu kommen. Beide Optionen sind definitiv schmerzhaft, aber die zweite ist für den Gesamtmarkt bestimmt die bessere. Denn durch die hohen Zinsen entzieht die Systembank dem Markt jeden Monat einen hohen Betrag, der langfristig den Aufschwung behindern wird.

Die zweite Option könnte der MLM System AG und vor allem den Aktionären jedoch richtig wehtun, da im Depot der AG kaum Aktien vorhanden sind, die in hohem Volumen noch zu vernünftigen Preisen über den Tisch gehen. Wie beschrieben steckt die Phils Concepts AG selbst in strukturellen Schwierigkeiten und ist dadurch ihren FP auch nicht mehr wert. Alpharm ist in MLMs Depot am attraktivsten, wird aber aufgrund des hohen Volumens auch nur mit schmerzhaften Abschlägen verkäuflich sein.
Als letztes gibt es natürlich noch die Option der KE, allerdings hätte man sich die KHs dann auch sparen können.

Fazit: Aktionäre der MLM System AG sollten also verkaufen, solange der Kurs stabil über dem FP notiert. Möglich ist natürlich, dass die Freunde des Herrn Madoff Aktien aus seinem Depot zu guten Preisen abkaufen, was aber zunehmend unwahrscheinlicher wird.

Also, liebe Marktteilnehmer, beherzigt meine Warnung und haltet euch von diesem Papier fern!

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