Es war durchaus historisch, auch ich gehöre zu den Alteingesessenen im Spiel und möchte zu allererst die positiven Aspekte der Attila-Rettung hervorheben. Die vielfach von mir und vielen anderen beschworene super Community wurde ihrem Namen gerecht und brachte binnen weniger Stunden einen netten Betrag zusammen um Attila zu retten. Auch Wilbur der alte Regelaustrickser zeigte seine Schokoladenseite und spendete mal eben die Lächerlichkeit von knapp einer halben Milliarde Euro aus seinem Privatdepot. Find ich super muss ich sagen. Doch nun zu dem eher unerfreulichen aus meiner Sicht.
Lange gab es sowas wie „too big to fail“ nicht. Die größten der Großen waren immer so klein, das der Markt eine i.L. verkraften konnte ohne für wenigstens 4 Wochen in der Rezession zu versinken. Das hat sich nun schlagartig und für alle offensichtlich geändert. Durch den massiven Gewinn, der durch Schulden finanziert wurde (zumindest zuerst) gingen auch die Buchwerte und FPs aller Monster-AGs in die Höhe sodass wesentlich früher als geplant das erste mal die Milliarden-Hürde genommen wurde. Das bringt neue Herausforderungen für alle mit sich, denn schneller werden Solid, MLM & Co nicht wachsen. Andererseits kommt man nach wie vor nicht um diese Aktien drumherum, wer nicht indirekt investiert sein will darf genau genommen keine Aktien besitzen. Das bremst den Markt aus, schon weil besagte Monster AGs jetzt noch mehr Geld schieben müssen um irgendwie, wenigstens in die Nähe der 10% FP Rendite im Monat zu kommen (nicht in diesem, aber ihr wisst was ich meine).
Nebenher stagniert die Zahl der AGs und so wachsen immer weniger neue, renditestarke Anlagemöglichkeiten heran.Ich bin der Meinung das eine Rezession dem Markt einmal gut getan hätte. Er hätte ihn bereinigt von den vielen Überbewertungen, den vielen faulen Früchtchen in der 5-20 Mio BW Klasse, die mehr schlecht als recht rumdümpeln, und der ein oder anderen groß AG im 100 Mio BW Bereich die geschluckt worden wäre weil einem von ganz oben die 0% Rendite nicht mehr passt.
Aber das sind natürlich nur Gedankenspiele meinerseits und irgendjemand wird das schon auseinander nehmen. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn das Spiel (auch gern in der jetzigen Endform) das selbst geregelt hätte ohne Hilfe durch den lieben Onkel Rady der mal eben ein paar Zahlen umschreibt. Auch nach mehrfacher Durchsicht des Regelwerks meinerseits kann ich zu meinem Bedauern keinen Verstoß feststellen. Ich finde aber, dass trotzdem ein fader Beigeschmack bleibt, denn der ganze Markt musste alles mobilisieren was er hat um seinen Gewinn zu retten der erwirtschaftet wurde, bei einer aus meiner Sicht sittenwidrigen Aktiom: Dem schamlosen Ausnehmen der Systembank und Aushebeln dieses Spielelements.
Etliche Spieler haben sich aufgeregt als Wilbur den FP30 ausgehebelt hatte und so wochen- und monatelang die Highscores mit seinem Index blockierte. Damals hagelte es Kritik am Adminteam und dem Newcomer Index und an was weiß ich nicht alles wen noch. Jetzt, wo der Systembank mal eben ein paar hundert Millionen Euro stibitzt wurden, regt sich niemand auf, oder nur wenige, dabei müssten genau die wieder aufschreien, die es damals getan haben. Das tun sie nicht und das ist inkonsequent. Sie tun es nicht, weil sie ihren Gewinn behalten wollen, aber ob es gut ist sei dahingestellt. Meiner Meinung nach hätte der Markt ihn i.L gehen und Rady den Dingen ihren normalen Lauf lassen sollen.
Damit zwischen den ganzen Wörtern niemand den Anfang vergisst! Ich finde es toll was die Community geleistet hat, ich finde nur den Anlass fragwürdig.
3 comments for “Ein fader Beigeschmack”