Am Morgen des 1o. April 2013 wurden zwei wesentliche Verbesserungen im Börsenmarkt realisiert: Zum einen die lang erwartete Einführung des überarbeiteten FP30, der es FP-Manipulierern künftig schwerer macht sich durch windige Geschäfte Vorteile zu erschleichen und die Statistiken zu verfälschen. Zum anderen wurde die Zusammensetzung des AGSX, des AG Spiel Index, geändert.
Anders als bisher mit den ausschließlich 20 wachstumsstärksten Unternehmen wurde nun eine den Gesamtmarkt wesentlich besser repräsentierende Lösung gefunden: Die 10 wachstumsstärksten AGs und die 10 größten AGs (Aktienanzahl * FP) wurden zusammengeführt und bilden mit der Top 10 der Dynamiker (kleine, junge und prozentual wachstumsstarke AGs) sowie der Top 10 der Größten (die größten AGs nach FP-Volumen) die Dynamik und Statik des Marktes ab.
Die Einführung dieser neuen Zusammensetzung und der neuen, zurückhaltenderen Punkteberechnung führte zu einer drastischen Korrektur des AGSX von 31.766 Zählern am 08. April auf 22.994 Punkteam Tag darauf. Natürlich ist dies ein rein statistischer Effekt, denn sowohl Zusammensetzung als auch die Berechnungsgrundlage der Punkte hat sich fundamental geändert. So sind auch die Unterschiede bei den Punktzahlen zwischen den AGs kleiner als vorher. Die Schwankungen des AGSX werden moderater, weil die Punktunterschiede der AGs im AGSX und auch der Auf- und Absteiger in den AGSX nicht mehr so groß sind. So gewann der AGSX bisher vom 9. auf den 10. April nur 5 Punkte und gab darauf folgend 11 Punkte ab. Im Gegensatz dazu gab es vor der Umstellung Punktveränderungen im hohen zwei-, drei- oder gar dreistelligen Bereich. Auch eine weitere Betrachtung der AGSX-Entwicklung zeigt, dass die Punktunterschiede wesentlich kleiner sind, als früher.
Dies hat vor allem den Vorteil, dass die Entwicklung des AGSX insgesamt schwieriger vorherzusagen sein wird, da einzelne Punkteentwicklungen bei einer AG im AGSX oder Veränderungen durch Auf- und Abstiege von AGs in den AGSX sich nicht mehr so stark auf die Gesamtpunktezahl des AGSX auswirken werden. Punktegewinne bei einzelnen AGs können leichter durch Punktverluste anderer AGs neutralisiert werden, die Schwankungsbreite nimmt ab. Diese Entwicklung kann den Zertifikatehandel wieder etwas mehr beleben, da zum einen die Bewertung fairer ist und Manipulationen unwahrscheinlicher geworden sind. Somit würden die Zertifikate wieder zu einem mehr rationalen Geschäft werden, in dem Chance und Risiko in der Hand des Marktes und nicht in der Hand einzelner Manipulatoren liegt.
Der neue AGSX taugt jedoch inzwischen nicht nur mehr als Grundlage für den Zertifikatehandel, sondern auch als repräsentativer Marktindikator. Zwar würde es etwas zu weit führen zu behaupten, in ihm ließen sich nun alle Teilentwicklungen des Marktes gut abbilden, aber doch zumindest ein äußerst signifikanter Teil. Nicht zuletzt durch die 10 größten Unternehmen im Index wird eine große Mehrheit des Marktkapitals repräsentiert und somit auch ein großer Teil des Marktgeschehens. Dazu kommen mit den 10 wachstumsstärksten Unternehmen die wesentlichen Triebkräfte und Impulsgeber des Marktwachstums. Letztlich vereint der neue AGSX also wichtige Teile des Gesamtmarktes und aggregiert diese zu einem aussagekräftigen Stimmungsindikator des Gesamtmarktes, aus dem sich die Verfasstheit des Gesamtmarktes ableiten lässt. Diskussionen über eine deutlichere Einbeziehung des AGSX als Vergleichskriterium zu der Performance einzelner AGs zeigen, dass dem neuen AGSX weitaus mehr repräsentativer Charakter zugeschrieben wird, als dem alten.
3 comments for “Dynamik und Statik des Marktes”