Chartanalyse – Was ist das?

chartAm 12. September veröffentlichte die B&K Research Chartanalyse ihre erste Beurteilung zu einer Aktie und bezog sich nur auf die Chartanalyse. Viele Anleger werden sich fragen, was sich hinter diesem abstrakten Wort verbirgt. In diesem Artikel möchte ich Sie in die Kunst der Chartanalyse einweihen und nehme Sie mit an unseren Arbeitsplatz.
Die Chartanalyse untersucht Kurvenverläufe und Verlaufsformationen von Charts, um daraus Aussagen über die zukünftige Kursentwicklung eines Wertpapiers zu gewinnen.  Dabei werden in der Regel die  Umsätze berücksichtigt, fundamentale Daten aber fließen nicht ein. Im Idealfall ergänzen sich Fundamental- und Chartanalyse und ergeben ein umfassendes Bild, das die ertragreiche Investition in ein Unternehmen ermöglicht.

 

Der Chart

Ein Chart ist die grafische Darstellung der historischen Kursentwicklung eines Wertpapiers und spielt, wie der Name schon sagt, eine wichtige Rolle bei der Chartanalyse.  Zu unterscheiden sind verschiedene Darstellungsarten wie Linien-, Balken-, und Candle-Stick-Chart. Das AG-Spiel benutzt jedoch nur den Linienchart, weshalb wir uns im Artikel auch nur mit diesem beschäftigen werden.

Das Auswahlkriterium

Grundsätzlich kann man jede Aktie mithilfe der Chartanalyse untersuchen. Um jedoch eine zuverlässige Prognose abzugeben, sollten Sie vor allem das monatliche Ordervolumen im Blick haben. Eine Aktie zu analysieren, welche nur ein kleines Ordervolumen aufweist, verzehrt das Ergebnis beziehungsweis macht dieses unbrauchbar.  Ein extremes Beispiel: Die xy AG weist einen sehr geringes Ordervolumen auf. Nur alle 20 Tage wird eine Order ausgeführt, welche den Preis nach oben schießen lässt. Wir sehen auf den ersten Blick einen steigenden Chart und denken an eine positive Entwicklung. Dabei wurde dieser Kurs manipuliert und spiegelt nicht die reale Nachfrage wieder. Dies wird anschaulich auf unserem Beispielbild verdeutlicht.

Wenig Ordervolumen - großer Anstieg

Wenig Ordervolumen – großer Anstieg

Anders ist dies bei Aktien von größeren Aktiengesellschaften, also Unternehmen mit einem FP-Wert von 50 Millionen Euro und höher. Hier beobachten wir einen regen Handel. Zwar schwankt auch hier das Ordervolumen, aber das Ordervolumen fällt nie unter einen bestimmten Wert (in diesem Beispiel: 703.000 Euro).

Hohes Ordervolumen - moderater Kursanstieg

Hohes Ordervolumen – moderater Kursanstieg

Die Signale

In der Chartanalyse kommt es darauf an, den Chart richtig zu analysieren und die verschiedenen Signale frühzeitig zuerkennen.

Widerstände

Als Widerstand wird ein Kursniveau bezeichnet, das vom Kurs in der Vergangenheit erreicht, aber mehrfach nicht oder ganz kurz und knapp überschritten wurde. Das heißt, der Kurs durchbricht eine gewisse obere Kursmarke regelmäßig nicht. Eine Widerstandslinie zeigt somit einen Kursbereich an, in dem eine weitere Aufwärtsbewegung eines Kurses durch bestehende Widerstände behindert werden könnte. Dahinter steckt der Gedanke, dass viele Anleger bei erneutem Erreichen der Widerstandsline davon ausgehen, dass die „Luft“ für weitere Kursgewinne dünner wird und die Aktie verkaufen. Erst ein deutliches Überschreiten dieser Widerstandsline wird als Signal für weitere Kurssteigerungen angesehen.

widerstand

unterstützung

Unterstützung

Unterstützungslinen verlaufen dagegen als „Boden“ an den Kursminima. Das heißt, der Kurs durchbricht eine gewisse untere Kursmarke regelmäßig nicht oder nur ganz kurz und knapp.Eine Unterstüzungsline zeigt somit einen Kursbereich an, in dem eine Abwärtsbewegung eines Kurses durch Unterstützung aufgehalten werden könnte. Hintergrund ist die Annahme, dass viele Anleger bei einem erneuten Erreichen der Tiefpunkte nicht von weiteren Kursverlusten ausgehen und die jeweilige Aktie kaufen. Erst ein deutliches Unterschreiten der Unterstützungsline wird als Verkaufssignal gewertet.

Trendlinien

Charles H. Dow, der federführende Entwickler des Dow-Jones-Index, stellte durch Beobachtungen fest, dass Aktienkurse nicht wahllos schwanken, sondern sich in Form von sogenannten Trends fortschreiben. Die Existenz von Trends lässt sich zu einem sehr großen Teil auf das menschliche Anlegerverhalten und psychologische Besonderheiten der Menschen zurückführen: Die Börse ist ein Marktplatz, auf dem Angebot und Nachfrage treffen. An der Börse gilt in Bezug auf den Kurs einer Aktie:

Nachfrage > Angebot

Der Kurs der Aktie steigt und es kommt zu einem Domino-Effekt, denn andere Marktteilnehmer „entdecken“ den steigenden Chart der Aktie und wollen an der Entwicklung teilhaben, d.h., sie kaufen die Aktie. Damit wächst der Nachfrageüberhang und der Kurs steigt weiter: die Nachfrage „pusht“ sich selbst nach oben.

Angebot > Nachfrage

Der Kurs der Aktie sinkt und es kommt erneut zu einem Domino-Effekt, denn andere Marktteilnehmer bangen um Ihr Geld und verkaufen ebenfalls.

Beispiel eines Aufwärtstrend

Beispiel eines Aufwärtstrend (Nachfrage > Angebot)

Hat ein Trend sich erstmal herausgebildet, so ist es meist sehr schwer, ihn zu durchbrechen. Damit es überhaupt dazu kommen kann, muss sich am Markt das Angebot-Nachfrage-Verhältnis grundlegend ändern. Hierzu sind aber enorm hohe Umsätze erforderlich. Viele Marktteilnehmer gehen von einer veränderten Situation in der Zukunft aus oder es ist schlichtweg eine Masseneuphorie, die nicht einmal fundamental (d.h. durch Ergebnisse oder Fundamentalanalyse) begründet sein muss. Sie sehen erenut, welche besondere Rolle das menschliche Verhalten an der Börse spielt.

Abschließende Worte

Sicherlich ist dieser Artikel nur eine sehr komprimierte Fassung der Chartanalyse aber ich denke, dass alleine schon die grundsätzlichen Signale Ihnen bei der Suche nach neuen Investments weiterhelfen werden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und beste Grüße!

Kapitalist

b&k chartanalyse

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