Bonusbanker und neue Energie

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Rund 13,5 Mio.€ Buchwert, ein gutes Wachstum und der Liebling seiner Aktionäre: Der Vorstandsvorsitzende der bekannten Investmentbank TRUYO Equity Corp. stellte sich diesmal unseren Fragen. Im Interview sprachen wir u.a. über die Namensgebung des Unternehmens, die Verantwortung von Banken in Zeiten der Krise und Branchen mit Zukunft.

Kapitalist, Sie führen seit etwas mehr als einem Jahr die erfolgreiche TRUYO Equity Corp. Bekannt wurden Sie ursprünglich unter dem Namen Goliath National Bank, kurz GNB, auf Grund von Namensstreitigkeiten und nach einer Fusion wurde das Unternehmen in TRUYO umbenannt. Wofür steht TRUYO?

TRUYO ist eine Wortschöpfung, ähnlich wie bei Evonik, die sich unsere Marketingabteilung ausgedacht hat. Da die GNB auch mit der TR Capital Corp. fusionierte, wollte unsere Marketingabteilung auch TR Capital mit in diese Firma einfließen lassen.

Ok, also ist das TRUYO auch keine Abkürzung für etwas?

Nein, im Grunde genommen soll TRUYO ein kurzes Wort sein, welches man sich leicht merken kann und so unsere Bekanntheit steigert.

Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 haben Banken und Investmentgesellschaften deutlich an Ansehen verloren. Inwieweit spüren Sie als Unternehmen, das beide Bereiche abdeckt, diesen Imageverlust? Ist Ihr Geschäft dadurch schwieriger geworden oder läuft das Geschäft wie eh und je?

Als klassische Investmentgesellschaft die sich auf Vermögensverwaltung ihrer Kunden, dem Handel mit Wertpapieren sowie der Unterstützung von Unternehmen bei Kapitalaufnahmen spezialisiert hat merken wir schon den Imageverlust. Es hat ja schließlich die gesamte Branche getroffen. Auch durch die aktuelle Euro-Krise stehen wir vor großen Herausforderungen, die wir aber bewältigen werden. Unsere Mergers & Acquisitions (M&A) Abteilung ist defentiv noch nicht auf dem Stand vor der Finanzkrise im Jahr 2007. Hingegen verbuchen wir überdurchschnittliche Gewinne im Wert- und Anleihenhandel.

Einer der Vorwürfe gerade in den aktuellen Krisenzeiten ist die fehlende Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung für unsere Gesellschaft. Was entgegnen Sie dieser Kritik?

Einige Banken haben in Krisenzeiten die Verantwortung strikt abgelehnt. Wir hingegen haben uns der Kritik gestellt und haben hinsichtlich der Gehälter unserer Führungskräfte einiges verändert. So haben wir versucht, die Kritik umzusetzen und ich glaube dies ist uns auch gelungen. Wissen Sie es ist doch so: Vor einem Boom und nach einem Crash herrscht große Stille, dazwischen ist nur viel Lärm um nichts.

Richtig, und: Banken übernehmen ja auch insofern Verantwortung, als dass Sie das Kapital für viele Wirtschaftsaktivitäten bereitstellen. Eine sehr wichtige Aufgabe. Kommen wir nun zu einer anderen Tätigkeit Ihres Unternehmens: Als Risikokapitalgeber sind Sie Anlaufstelle für zahlreiche neue Geschäftsideen. Daher haben Sie sicherlich einen guten Einblick in viele verschiedene zukunftsweisende Geschäftsideen. Worin sehen Sie die Branchen der Zukunft und haben Sie Beispiele für Start-Ups, die Sie erfolgreich gefördert haben?

Wir sehen noch Potenzial in erneuerbaren Energien. Schließlich ist dies ein Thema, dass viele interessiert und welches auch gefördert wird. Sicherlich ist die aktuelle Solar-Krise in Deutschland ein negatives Beispiel. Aber wir sehen das global und glauben an Wachstumschance, gerade in Schwellenländern wir Indonesien, Türkei, Mexiko und Südkorea. Aus diesem Grund investieren wir u.a. auch in die RaZzor AG. Denn die RaZzor AG beschäftigt sich mit der Untersuchung und Herstellung eines neuen Stoffes, der den mangelnden Rohstoff Erdöl zu 100% ersetzen soll.

Denken Sie, dass es in Zukunft möglich sein wird vollständig ohne Erdöl auszukommen? Einen entsprechenden Stoff zu entwickeln wäre fast schon mit Alchemie zu vergleichen, oder?

Wir stehen noch am Anfang der Untersuchung und wie sie bemerkt haben wird diese Entwicklung noch eine lange Entwicklungszeit brauchen. Zukünftig bleibt uns aber keine andere Alternative, als auf die erneuerbaren Energien zu setzen.

Weltweit wurden und werden erneuerbare Energien mit staatlichen Subventionen auf den Weg gebracht. Ist die Branche darauf auch künftig angewiesen oder lässt sich das erforderliche Kapital inzwischen gut auf dem Markt und bei den Stromkunden besorgen?

Wir gehen davon aus, dass in naher Zukunft das erforderliche Kaptial auf dem Markt besorgt werden kann. Wie Sie sehen, werden ja schon jetzt einige Subventionen eingestellt.

Okay. Nun zu einem anderen Thema: Im Herbst dieses Jahres haben Sie zusammen mit Herrn Kostolany das Ratingunternehmen B&K Research gegründet. Was war die Motivation eine Alternative zum großen Bruder EMF zu gründen?

Wir wollten noch mehr Transparenz schaffen und den Lesern eine zweite Sichtweise auf Unternehmen ermöglichen. Vor allem jungen Aktiengesellschaften möchten wir so eine bessere Orientierung am Markt ermöglichen.

In den letzten Monaten sind einige Features im Börsenhandel neu eingeführt worden. Angefangen bei den Zertifikaten bis hin zum dynamischen Anleihezins. In welcher Richtung könnten Sie sich als Unternehmen der Finanzdienstleistung weitere sinnvolle oder interessante Handelsmöglichkeiten vorstellen?

Ein wichtiger Aspekt der Finanzdienstleistung ist auch die Vergabe von Krediten. Wir wünschen uns ein Kreditfeature. Es wird allerdings sehr schwer sein, dies in den alltäglichen Börsenhandel zu integrieren.

Neben Ihrem eigenen Unternehmen stehen Sie außerdem einem eigenen Index vor, dem Turbo Starter Index (TSI). Worauf legt Ihr Index besonderen Wert, was unterscheidet ihn von allen anderen?

Wir legen besonderen Wert auf Stabilität und Kontinuität. Uns ist es wichtig, dass wir solide wirtschaften. Aus diesem Grund sind bei unseren Mitgliedern Kapitalerhöhungen selten. Ich denke, dass vor allem dies der Unterschied zu anderen Indizes ist.

Nun ja, aber andere Indizes wie z.B. der SAX oder RVX bauen ebenso auf Stabilität und Kontinuität. In den turbulenten Anfangszeiten standen TSI und VIP in eifrigem Wettbewerb zueinander. Was hat Sie damals vom VIP abgegrenzt?

Der VIP und der TSI haben das gleiche Konzept verfolgt und konkurrierten zwischen dem ersten und zweiten Platz. Diese Konkurrenz, wenn man es überhaupt so nennen mag, war aber mehr durch Freundschaft geprägt.

Wir feiern Weihnachten und das neue Jahr steht bald vor der Tür, was nehmen Sie aus dem ereignisreichen Börsenjahr 2012 für das kommende Jahr mit? Was wird Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben?

Im Jahr 2012 ist viel passiert. AktienZoo, ein erfahrender Spieler, hat aufgehört und mir den Index überlassen und für mich war vor allem auch die Verschmelzung der GNB und TR Capital eines der prägenden Ereignisse. Wir erwarten, dass das Geschäftsjahr 2013 genauso erfolgreich sein wird, wie das Jahr 2012. Eine Kapitalerhöhung ist für 2013 nicht geplant. Wir werden unsere Kontinuität beibehalten und moderat wachsen.

Kapitalist, ich danke für das Interview. Ich wünsche Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch.

Ich wünsche Ihnen auch ein frohes Fest und ein erfolgreiches Jahr 2013.

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