Knorffs Kurztipps zum Einkauf Teil 5 – Der Rosinenpicker

easter-100174_640Newcomern wird immer wieder die gleiche Empfehlung gegeben: Kauf billig, verkaufe teurer. Dieser Tipp stimmt natürlich. Doch wie soll man günstige Einkaufsmöglichkeiten finden? Auf diese Frage gibt es unzählige Antworten und einige Strategien, die für mich sehr gut funktioniert haben, will ich in dieser kleinen Artikelserie beschreiben. Dieses Tutorial ist das fünfte und vorerst letzte zum Thema „Einkauf“. Natürlich gibt es unzählige weitere Einkaufsstrategien, die ich nicht alle kenne oder beschreiben kann. Newcomern sei also ans Herz gelegt, auch alle anderen Hilfequelle zu nutzen und selbst zu experimentieren. Da ich selber immer einen Premium-Account hatte, richten sich meine Tipps vor allem an Premium-User. Aber auch für Spielende ohne Premium sollte die ein oder andere Anregung hilfreich sein.

Strategie 5: Der Rosinenpicker

Heute geht es mal wieder vor allem darum, billige Newcomer zu kaufen. Hierfür werden wir die AG-Suche missbrauchen. Wir stellen als Suchkriterien Folgendes ein:

  • Alter maximal 10 Tage
  • Briefvolumen mindestens 1

Die Ergebnisse lassen wir uns nach (Kurs-FP)/Kurs aufsteigend sortiert anzeigen. Dadurch sehen wir die billigsten Aktien zuerst. Unsere Filtereinstellungen sorgen dafür, dass wir ausschließlich junge AGs angezeigt bekommen, für die auch tatsächlich Sellorders vorliegen. Man kann sich die folgende Arbeit auch noch leichter machen, indem man sich in der Ergebnistabelle in einer Spalte die FP-Werte anzeigen lässt.

Jetzt bekommen wir eine ganze Menge AGs angezeigt. Die richtige Arbeit für uns beginnt aber erst jetzt, denn wir müssen uns jetzt durch die Ergebnisse von oben nach unten durcharbeiten.

inspector-160143_640Von Anfang an interessieren uns ausschließlich die Aktien, deren Briefkurs höchstens 2% über dem FP liegt. Ja, hier ist Kopfrechnen gefragt. Alle anderen Aktien schauen wir uns gar nicht genauer an. Diejenigen, die wir uns anschauen, kann man in verschiedene Fallgruppen einsortieren und anhand dieser entscheiden, ob man kauft oder nicht. Am Besten geht man so vor: Man schaut eine AG nach der anderen an und überprüft, ob sie in die erste Gruppe fällt. Wenn sie das nicht tut, schaut man, ob sie in die zweite Gruppe fällt. Wenn auch das nicht der Fall ist, überprüft man die dritte Gruppe usw.

1. Gruppe: Brief<FP, Buchwert nicht viel größer als FP

Diese Aktien können wir eigentlich ungesehen kaufen. Ob sie eine Wahnsinnsrendite versprechen, ist fraglich. Aber wir machen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei einem Kauf keinen Verlust, sondern jedenfalls ein wenig Gewinn. Mit etwas Glück sogar einen großen Gewinn. Also zuschlagen! Alle anderen Gruppen müssen wir ganz genau unter die Lupe nehmen.

2. Gruppe: Brief>=FP, Onlinestatus: zuletzt online vor 1 Tag oder mehr

Diese Aktien kaufen wir nicht! Der/die CEO war schon seit Tagen nicht mehr online. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass er/sie den Account nur erstellt hat, um sich das Spiel mal anzuschauen und dann doch keine Lust mehr hatte. Die AG wird sehr bald liquidiert werden und dann würden wir Verluste machen, wenn wir jetzt über FP einkauften. Also Finger weg!

3. Gruppe: Brief>=FP, 70% des BW in Anleihen, der Rest in Bargeld

Die Buchwertverteilung kann man in dem Kreisdiagramm im Profil der AG ablesen. Die Aktien der AGs der dritten Gruppe wollen wir auf keinen Fall kaufen! Denn bei Markteintritt (Spielstart) startet jede AG mit 70% ihres Kapitals in Anleihen und dem Rest in Bargeld. Wir sehen also, dass wir es bei der dritten Gruppe mit AGs zu tun haben, die noch gar keine Aktion im Spiel unternommen haben. Wir können uns ziemlich sicher sein, dass auch diese AGs sehr bald liquidiert werden, da der/die CEO keine Lust mehr auf das Spiel hat. Finger weg!

4. Gruppe: Brief>=FP, 80% des BW in Anleihen, der Rest in Bargeld

Hier haben wir es mit einer/einem CEO zu tun, der/die zumindest das Tutorial angefangen hat. Das wissen wir, weil man im Tutorial eine Anleihe zeichnen muss, wodurch der Anleihenanteil an der Buchwertverteilung um 10% steigt. Aber das Tutorial wurde in diesem Fall noch nicht mal abgeschlossen und der/die CEO hat danach gar nichts mehr gemacht. Auch diese AG ist wieder eine sicherere Liquidationskandidatin. Finger weg!

5. Gruppe: Brief>=FP, 80% des BW in Anleihen, eine einzelne Aktienposition im Depot, der Rest Bargeld

Im Verlaufe des Tutorial muss man einmal auch Aktien kaufen. Dadurch ist die einzelne Aktienposition entstanden. Durch das Zeichnen der Anleihe entsteht die Buchwertverteilung. Aber wir können sehen, dass der/die CEO außer dem Tutorial noch gar nichts gemacht hat. Wir schließen daraus, dass dieses zwar abgeschlossen wurde, man dann aber entdeckt hat, dass das Spiel doch nicht das Wahre ist (ist denn das zu glauben?). Deshalb rate ich hier von einem Kauf ab. Diese AG wird sehr bald liquidiert werden.

6. Gruppe: BW deutlich über FP

Wenn der Buchwert deutlich über dem FP liegt (ab ca. 20% bei Newcomern), bedeutet das nichts Gutes. Hierfür gibt es eigentlich nur zwei Erklärungen: Entweder wir haben es mit einem Multi-Account zu tun und jemand versucht absichtlich Geld von dieser AG in eine andere zu verschieben. Oder es handelt sich um jemanden, der wirklich keine Ahnung vom Spiel hat und ohne Sinn und Verstand kauft. Multis werden gesperrt und Spielende ohne Ahnung verlieren die Lust und werden dann liquidiert. In jedem Fall wird sich morgen der FP dem BW annähern und alle Aktionäre haben Verluste gemacht. Wir wollen jedenfalls nicht da rein gezogen werden und kaufen nicht. Finger weg!

7. Gruppe Brief>=FP, i.L. oder gesperrt

Es versteht sich von selbst, dass wir in gesperrte AGs oder solche, die liquidiert werden nicht investieren. Diese AGs können keine Gewinne mehr machen, also lohnt es sich auch nicht, auf solche zu spekulieren. Finger weg!

8. Gruppe: Der Resttreasure-chest-152499_640

Was jetzt noch übrig bleibt, sind Aktien, die leicht über FP erworben werden können. Die dazugehörigen AGs sind (relativ) aktiv und verhalten sich nicht offensichtlich schwachsinnig oder regelwidrig. Außerdem sind es sehr junge AGs, die tendenziell eine sehr hohe Rendite versprechen. Und schließlich gibt es sogar eine Verkaufsorder. Das ist ein perfekter Kandidat. Kaufen! Kaufen! Kaufen!

Was für diese Strategie spricht:

Mit dem Rosinenpicker findet man wohl die meisten tollen AGs (im Vergleich zu den anderen 4 Knorffschen Strategien). Außerdem geht man wenig bis kein Risiko ein, da man sehr nah am FP einkauft und hauptsächlich aktive AGs findet.

Was gegen diese Strategie spricht:

Der Aufwand ist sehr hoch. Wir müssen uns durch viele AG-Profile und Depots klicken und werden immer wieder nicht kaufen und müssen dann weiter suchen. Ansonsten spricht eigentlich wenig dagegen. Bis vor kurzem habe ich ausschließlich so eingekauft. Aber es ist eine Strategie, die sich vor allem für kleinere AGs lohnt. Wenn man im Spiel weiter fortgeschritten ist, wird man umsteigen müssen. Aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, weiß man schon so viel, dass auch das nicht zu schwierig sein wird.

Auch für diese Strategie empfehle ich den Einkauf über “sichere Orders“, die ich in Teil 1 beschrieben habe. Wie immer gilt: Diese Strategie ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Es soll vielmehr ein Denkanstoß gegeben werden. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass ein paar Tage nach Veröffentlichung dieses Artikels viele auf den Zug aufspringen werden und die Konkurrenz dann für eine Weile zu groß sein wird, um mit Leichenfledderei Erfolg zu haben. Aber man sollte die Strategie im Hinterkopf behalten. Denn wenn der Hype vorbei ist, klappt es wieder besser.

Wie bei allen Kurztutorials würde ich mich auch hier sehr über Kritik und Ergänzungen freuen. Aber bitte möglichst sachlich und detailliert, damit Newcomer sich eine fundierte Meinung bilden können.

Ich hoffe, dass ich mit dieser fünfteiligen Serie eine gute Hilfestellung geben konnte. Jetzt heißt es: Fleißig handeln und selber experimentieren. Das AG-Spiel ist ein typisches Beispiel von „Easy to learn, hard to master“ und es macht verdammt viel Spaß, eigene Strategien und Tricks zu entdecken.


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