Der gute Einkäufer gegen den guten Verkäufer

diophantosIm Folgenden möchte ich darauf eingehen, wieso der Einkaufspreis weniger Relevanz besitzt als der Verkaufspreis. Im Übrigen besitzen für den handelnden Spieler beide Werte keinerlei Relevanz, sie sind lediglich für die potentiellen Käufer seine AG relevant, mehr dazu später.

Einkaufspreis:

Der Einkaufspreis ist der Preis, zu dem eine Position im Schnitt erworben wurde. Bei der Berechnung dieses Durchschnitts wird natürlich die jeweils gekaufte Stückzahl berücksichtigt. Kauft Spieler X also 1.000 Aktien von Y zu 100 und anschließend eine Aktie von Y zu 200, so verändert der zweite Kauf den durchschnittlichen Kaufpreis kaum. Relevanz besitzt dieser Wert jedoch nur in einer Hinsicht: Es ist erkennbar, ob der Spieler ein guter oder ein schlechter Einkäufer ist. Fragt sich nur, ob es überhaupt schwer ist gut einzukaufen. Es gibt zwei einfache Methoden.

  • Das Einstellen niedriger Kauforders: Der Einkäufer sucht sich diverse Aktiengesellschaften, die einen ausreichend großen Spread haben, und platziert am unteren Ende dieses Spreads eine Kauforder. Will nun jemand dringend und ungeduldig verkaufen, wird im Regelfall diese Order bedient. Auch möglich ist es, die Order unterhalb der momentan höchsten Kauforder zu platzieren. Die Chancen der Bedienung dieser fallen damit.
  • Beobachten des Geschehens: Der Einkäufer öffnet die Sektion “Börse–>Live“ und wartet eine möglichst niedrige Verkaufsorder ab, die er anschließend abfängt. Diese Strategie verspricht Erfolg, wobei sie für größere Aktiengesellschaften und Einkäufer mit Zeitmangel unbrauchbar ist.

Nun, es fällt auf, dass mehr Glück als Verstand im Spiel ist, wenn man ein guter Einkäufer ist. Ein Einkauf ist im Regelfall kein Gewinn, die Anteile wurden schließlich noch nicht mit Gewinn verkauft, Gewinn wurde nicht realisiert. Anteile an einer Gesellschaft, die nicht verkauft werden können, haben absolut keinen Wert. Ein verhältnismäßig niedriger Einkaufspreis sagt über den Spieler im Regelfall folglich drei Dinge aus:

  1. Der Spieler ist unglaublich aktiv und investiert immens viel Zeit in das Spiel.
  2. Der Spieler hat unglaublich viel Glück.
  3. In bestimmten Fällen hat der Spieler auch einfach nur gute Beziehungen, dies gilt jedoch zu vernachlässigen, wenn man die Gesamtheit der Einkäufer betrachtet.

Verkaufspreis:

Im Spiel ist das einzige begrenzte Gut Bargeld, folglich dreht es sicher immer darum, möglichst viel davon möglichst schnell generieren zu können, wenn dies nötig sein sollte. Wertpapiere erlangen folglich erst einen Wert, wenn es irgendwie möglich ist selbige an den Mann zu bringen. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist die Position offensichtlich weitaus weniger oder gar nichts wert. Der gute Spieler zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Lage ist all seine Positionen zu überdurchschnittlich hohen Preisen an den Mann zu bringen, denn so generiert er mehr Bargeld beziehungsweise besitzt die Option dieses im Ernstfall zu generieren. Gewinne wären in diesem Fall realisiert. Genau diese Fähigkeit fehlt den meisten Spielern. Der Grund dafür ist recht simpel: Fällt ein Wert unter den Einstandspreis, so sagt sich Spieler X, dass er nicht unter jenem Preis verkaufen könne, denn das wäre ein Verlust. Dieses Kriterium ist nicht von Relevanz, denn schlussendlich ist es nur relevant, ob die Position in Zukunft aus Sicht des Anlegers mehr Gewinn bringt als dies ein anderer Wert aus seiner Sicht tun wird. Wird die aktuelle Position aus seiner Sicht in Zukunft die schlechtere Performance bringen, so ist es empfehlenswert die Position aufzulösen und umzuschichten. Bargeld ist in diesem Fall auch eine Anlage, denn es verliert zumindest nicht an Wert, was viele Positionen jedoch tun. Im Regelfall sind dies genau die, die von diversen Anlegern verzweifelt gehalten werden.

Fazit

Schlussendlich lässt sich eigentlich nur sagen, dass als einziges Kriterium für das weitere Verfahren mit einer Position die eigenen Erwartungen an diese sein sollten. Diese sollten dabei nicht davon getrübt sein, dass man sich scheut einen Verlust zu realisieren. Der gute Spieler ist also der gute Verkäufer und nicht der gute Einkäufer. Verweisen möchte ich hier noch auf einen Artikel von JohnDahl, welcher in der spielinternen Zeitung erschien.

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