Anleihen auf Kreditbasis

diophantosGerade in der aktuellen Situation des Marktes erscheint es durchaus sinnvoll, Anleihen auf Kreditbasis zu zeichnen, doch ist es das wirklich? Wann ist es ebenfalls sinnvoll, wann ist dies ein wahrer Trugschluss und wieso wird es bei so günstigen Kreditzinsen nicht getan? 

Chancen

Die Chance, die oft gesehen wird, besteht darin, dass beispielsweise ein Kredit über 800.000€ für 10 Tage weniger kostet als acht 100.000€ Anleihen über 10 Tage an Zinsen einbringen. Die Zinsen für Kredite berechnen sich zwar durch Zins*1,2, wobei der Faktor in der aktuellen Situation auf 0,25 reduziert wurde, doch dank der Funktion, die die Zinsen für die jeweilige Größe eines Anleihenslots berechnet, ist dies schlussendlich ein gewinnbringendes Geschäft.
Für Kredite gilt also im Normalfall (Der durchschnittliche Zins soll vom System eigentlich im Schnitt auf 1,2% reguliert werden, aktuell ist dieser jedoch manuell auf 6% gesetzt.):

x:=\frac{Slotgroesse}{100.000}

Z(x)=1,2*\frac{1}{x}+0,2

Vorzugsweise zeichnet man also einen möglichst großen Kredit und anschließend die Anleihen nach dem bereits beschriebenen Schema. Nun befinden sich Spieler trotzdem in einem Trugschluss, wenn sie Anleihen auf Kredit zeichnen, denn die Zinsen des Kredites müssen nun mit dem freien Kapital erwirtschaftet werden, ansonsten wäre das Geschäft gewinnreduzierend gewesen. Dieser Faktor wird von vielen Spielern nicht beachtet und ist im Normalfall nicht irrelevant. In der aktuellen Situation ist dies weiterhin zu beachten, denn aufgrund des durchaus hohen Zinses ist der Kreditzins trotz der Reduzierung des Faktors auf 0,25 sehr hoch.

Risiken und Alternativen

Es bietet sich also durchaus an Verlustpositionen zu verkaufen anstatt einen Kredit aufzunehmen um Anleihen zu zeichnen, die Rendite ist anschließend höher. Problematisch ist die Tatsache, dass sich Spieler vor den Verlusten fürchten, da sie nicht bereit sind solche zu realisieren. An sich wäre eine Spekulation auf weiterhin fallende Kurse möglich, wobei die logische Konsequenz wäre, dass Aktien verkauft werden, mit dem freien Kapital Anleihen gezeichnet werden, und am Tiefpunkt der Kurse schlussendlich Aktien gekauft werden. Da Anleihen nun über eine Abbruchfunktion verfügen, sind diese beinahe so flexibel wie Bargeld, wobei sie erst zur 50. Minute jeder Stunde ausgezahlt werden. Das maximal mögliche Volumen an Anleihen sollte folglich genutzt werden.

Fazit

Schlussendlich lässt sich sagen, dass jedem Spieler nur dazu zu raten ist sein Depot zu verkaufen, wenn weiterhin fallende Kurse erwartet werden, das Geld in Anleihen zu parken, und möglichst alle Anleihen auf Basis von Eigenkapital zu zeichnen, denn die durch Kredite entstandenen Zinszahlungen lassen sich zum aktuellen Zeitpunkt nur mit wenigen Wertpapieren kompensieren. Weder die Leitindizes, wobei der AGSX ausgenommen wird, da dieser ohne Aussagekraft ist, noch die Angabe der Marktperformance lassen einen Bullenmarkt erkennen. Problematisch wird dies dann, wenn alle Spieler ihr Depot dafür verkaufen, jedenfalls scheint es so. Eigentlich wäre genau dies der richtige Weg, da die Systembank durch ihre Verkäufe dem Markt so schlussendlich am wenigsten Geld entzieht. Die Mehrheit der Spieler wird mit diesem Szenario jedoch auf keinen Fall einverstanden sein, da das Wesen der Börse als solches noch nicht verstanden wurde, wenn es um das Realisieren von Verlusten geht. Es sei gesagt, dass man immer verkaufen kann und es vermutlich öfter sollte als man es sich eingesteht.

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