Die Zahl der Userprojekte am Markt ist in den letzten Monaten stark angestiegen. Eines davon ist das von der BWEM AG gegründete Institut für Wirtschaft des AG-Spiels (im Folgenden IfWAGS genannt), welches seitdem eine genauere Marktbeobachtung durchführt und dazu u.a. mehrere eigene Indizes berechnet, die die Marktentwicklung wiedergeben sollen. Dieser Ansatz ist neu und stellt eine weitere Stufe der systemtischen Marktbeobachtung dar. Dennoch offenbaren sich noch einige Defizite hinsichtlich der Transparenz und Verständlichkeit der Erhebungen. Wir wollen daher ein paar Vorschläge zur Verbesserung machen.
Zuerst fällt auf, dass auf der Startseite eine genauere Erläuterung des Wesens und der Aufgabe des Institus fehlt. Zwar wird schon in der Kopfzeile der Website die Aufgabe des Instituts kurz umrissen, aber was die Beobachtung der Wirtschaft und der Inflation für diesen Markt bedeutet bleibt unklar. Wünschenswert wäre daher eine eingehendere Erklärung was genau unter Inflation in diesem Spiel verstanden wird, wie sie berechnet wird und warum sie für Anleger eine interessante Information sein könnte.
Bisheriges Herzstück des Instituts sind verschiedene Indizes, die interessante Ansätze bieten, doch auch hier offenbaren sich noch Defizite.Zuerst zur Bildung der Indizes:
- Der 8INDEX setzt sich zusammen aus den acht größten Unternehmen des Marktes und soll deren aggregiertes Wachstum abbilden. Dabei wird der Index normiert auf ein Grundniveau von 10 Punkten und zwischen Kursindex und einem Performance Index (Wachstum im Verhältnis zur Aktienanzahl) unterschieden.
- Der 45INDEX wird aus allen 45 vom Institut beobachteten AGs zusammengesetzt und unterscheidet wiederum zwischen Kursindex und Performance Index.
- Abgebildet wird ebenso der RÜSTINDEX, dem die BWEM AG auch selbst angehört. Außerdem ein LSI-Index, der AGs mit einer Aktienmenge von unter 4.000 Stück berücksichtigen soll.
Soweit, so vielfältig. Doch für Verwirrung sorgen fehlende Informationen über die genaue Zusammensetzung der Indizes, sprich: Welche AGs werden in die einzelnen Berechnungen einbezogen und mit welchen Werten, zu welchen Zeitpunkten? Die Zusammensetzung des 8INDEX kann man sich noch einigermaßen einfach zusammenreimen, doch Unsicherheiten bleiben, gerade auch bei den restlichen Indizes. Bestes Beispiel ist der 45INDEX: Wo ist die Liste mit den Unternehmen, die vom IfWAGS berücksichtigt werden? Warum nur 45 und nicht mehr, nach welchen Kriterien wurden die AGs ausgewählt? Dazu wäre auch eine Interpretation oder Auswertung der Indexverläufe empfehlenswert, um den Aufwand der Indexerhebung zu rechtfertigen und mehr Nutzen daraus ziehen zu können. Die Daten müssen besser und anschaulicher präsentiert werden. Einfach ein paar Charts hinzuzeichnen reicht nicht aus um einen relevanten Bezug zum Geschehen am AG-Spiel-Markt herzustellen.
Doch die Behauptung, es gebe gar keine weiteren Analysen zu den Indizes ist nicht ganz richtig. Diese gibt es durchaus, allerdings in eigenen Unterkategorien und nicht direkt bei den einzelnen Indizes. Gut gefallen hat uns die erste Ausgabe des Magazins „Halftime“ zum Börsengeschehen mit TOPs und FLOPs und eine genaue Aufschlüsselung der Kapitalverteilungen und Verflechtungen im 8INDEX.
Abgesehen von den hier genannten inhaltlichen und manchen grammatikalischen Schwächen der Website des Instituts halten wir die Einrichtung des Instituts dennoch für ein sehr gutes und empfehlenswertes Projekt. Mehr Analysen, auch regelmäßige statistische Untersuchungen und Erhebung von Datenreihen zu Kursen, Buchwerten und FPs, wäre wünschenswert um langfristige Marktentwicklungen nachzeichnen zu können. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Projekt nicht bereits in der Versenkung der Aufgabe wegen Inaktivität verschwunden ist und die angekündigten wöchentlichen Veröffentlichungen regelmäßig statt finden.
Deswegen: Es wäre sehr erfreulich, wenn das IfWAGS diese Anregungen aufnimmt und seine Aktivität fortsetzt und gegebenenfalls weiter ausweitet.