Mit der Liquidation der Top AG endet eine Ära. Der Mitbegründer des AG-Spiels und CEO der zweitgrößten Aktiengesellschaft im Spiel wilbur kündigte an sich sperren zu lassen und seine AG in die Liquidation laufen zu lassen. Mit 7,878% am Gesamtkapital des Marktes hatte die AG immer einen großen Einfluss auf das Marktgeschehen. Grund genug einmal einen genaueren Blick auf die kommenden Ereignisse zu werfen und eine Prognose der damit verbundenen Folgen auf den Markt zu werfen.
Nachdem der letzte Trade am 19.10.2014 um 22:38:53 ausgeführt wurde, wird die Liquidation voraussichtlich am 26.10.2014 um 23:55:00 eingeleitet. Die Systembank wird zu diesem Zeitpunkt eine Buy-Order zum Preis von 52,90€ erstellen und versuchen alle Aktien der Top AG aufzukaufen, die sich im Umlauf befinden. Ein Verkauf zu diese Preis erscheint aber nicht sinnvoll, da das Aktiendepot völlig unberücksichtigt bleibt, jedoch entscheidenden Einfluss auf den Minimalpreis hat, zu dem die AG am Ende der Liquidationsphase aufgelöst wird. Betrachten wir einmal das Aktiendepot der Top AG, in dem es bis zum Beginn der Liquidation keine weiteren Veränderungen geben wird, so finden wir folgende Posten vor:
Die Kaufpreis der Buy-Order ergibt aus folgender Formel: (Bargeld+Anleihen)/Anzahl der Aktien. Da sich keine Anleihen mehr im Depot befinden werden (diese sind ausgelaufen) wird das Bargeld 899.227.385€ betragen und die Anleihen 0€. Eingesetzt in die Formel ergibt sich (899.227.385€+0)/17.000.000=52,90€
- Forstwirtschaft 311.872.000€ -> 26,4%
- Old 50s Redeem 246.246.458€ -> 20,84%
- Fairplay 198.218.610€ -> 16,78%
- Attila 162.902.490€ -> 13,78%
- Shared Future AG 154.770.579€ -> 13,1%
- andere -> 9,09%
Berechnungen
Der Gesamtbuchwert des Depots beläuft sich auf 1.181.395.163€. Die Prozentzahlen errechnen sich wie folgt: (Buchwert der Anteile an AG x)/(Gesamtbuchwert des Depots) Beispiel Forstwirtschaft: 311.872.000€/1.181.395.163€=0,26399
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alle Werte sind im Kurswert am 22.10.2014 um 22:00 gemessen. Somit entspricht die Tabelle nicht der Depotübersicht, bei der alle Anteile nach dem Fairen Preis bewertet werden. Für die weitere Analyse sind jedoch die Buchwerte entscheidender.
Man kann damit rechnen, dass der Buchwert des Depots sich bis zum Tag der Liquidationseröffnung nicht signifikant ändert. Ausgehend von dieser Annahme können wir den absolute Preisuntergrenze zum Zeitpunkt der Auflösung auf 58,46€ setzen. Dass diese Untergrenze allerdings tatsächlich erreicht wird ist äußert unwahrscheinlich, denn dies würde bedeuten, dass während der gesamten Zeit der Liquidation, welche sich auf auf maximal 21 Tage beläuft, keine einzige Aktie aus dem zum Verkauf stehenden Depot der Top AG gekauft wird. Zu diesem Zeitpunkt würde die Aktie von „Forstwirtschaft“ zu einem Preis von 320,61€ notiert werden. Dies würde bedeuten, dass „Fairplay“ die gesamten Anteile im Besitz der „Top AG“ zu einem Preis von 24.997.320,48€ aufkaufen und damit eine Übernahme von Forstwirtschaft einleiten würde. „Old 50s Redeem“ würde zu einem Preis von 0,86€ pro Aktie angeboten, was bedeuten würde, dass „Fairplay“ die gesamte Anteile Tops zu einem Preis von 19.608.514,28€ kaufen könnte und auch hiermit eine Übernahme starten könnte womit die AG zu einem Preis der 3,8% des Fairen Preises entspricht gekauft werden würde.
Sollten die Aktien im Depot der AG in der Liquidation nach 21 Tagen nicht verkauft worden sein, kauft die Systembank automatisch alle Anteile und versucht sie danach selber zu verkaufen. Da die Aktien am Anfang zum aktuellen Kurswert eingestellt werden und sich die Sell-Order danach stündlich um 0,5% senkt kann man den Kurs nach 21 Tagen wie folgt berechnen: Anfangskurs*(1-0,05)^(21*24). Diese Formel kann man sowohl für eine einzelne Aktie anwenden, als auch für den gesamten Wert des Depots – einen mathematischen Beweis erspare ich mir hier, falls jemand es unbedingt sehen möchte erkläre ich es später. Der Gesamtwert des Depots nach 21 Tagen ohne Handel beläuft sich also auf (1.181.395.163€)*(1-0.05)^(21*24)=94.455.637,66€, was, geteilt durch die gesamte Anzahl der Aktien einem Wert von 5,56€ entspricht. Hinzu kommt der Wert des Bargelds, den ich vorher erklärt habe.
Wie man an den Zahlen erkennen kann ist dies ein äußerst unwahrscheinliches Szenario, welches nur dazu dient sich vor Augen führen zu können bei welchem Preis der absolute Nullpunkt erreicht ist. Ein Kaufpreis unter diesem Niveau ist also ein absolut sicheres und gewinnbringendes Geschäft – wenn auch nicht unbedingt von wirtschaftlichem Nutzen, wenn man die Opportunitätskosten mitberücksichtigt.
Die Prognosen
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ – Der folgende Teil kann nur mit wenigen Zahlen belegt werden, die sich auf konkrete Fakten stützen. Es handelt sich deshalb zum Großteil um Schätzungen. Alle Zahlen, die auf Schätzungen beruhen werden Kursiv gedruckt, um einen schnellen Überblick zu schaffen.
Wir sind bisher davon ausgegangen, dass der Markt nicht einschreitet. Die Aktien würden zu einem Preis gehandelt, bei dem das KGV deutlich unter 1 liegen würde – selbst wenn sie nur 4% in 30 Tagen wachsen. Pro Aktie würde die AG also in einem Monat mehr Gewinn machen, als der Preis, den man für eine Aktie bezahlen müsste. Zum Vergleich: Gesunde Unternehmen, die an den echten Börsen dieser Welt gehandelt werden gelten als unterbewertet, wenn ihr KGV (der nicht wir im AG-Spiel in Monaten, sondern in Jahren gemessen wird) unter 10 liegt (ein genauer Wert hierfür ist natürlich schwer zu bestimmen, da die Bewertung von Aktien viele subjektive Elemente enthält und nicht an einer Kennzahl festgemacht werden kann).
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die „Großen“ einen Plan entwickelt haben, um die Masse an Aktien, die während der Liquidation auf den Markt gespült werden, auffangen zu können, denn es wird nicht in ihrem Interesse sein, dass plötzlich eine AG mit einem Buchwert von 50 Millionen € genug Kapital aufbringen kann, um eine AG, die in den Top 10 des Größenhighscores gelistet wird, zu übernehmen. Da wir außerdem wissen, dass viele Große AGs die Verhältnisse zwischen den Preisen dieser AGs abwägen und die relativ günstigste Aktie kaufen, so können wir davon ausgehen, dass diese spätestens aufgekauft werden, wenn sich der jetzige Preis halbiert hat. Um den Kauf der Aktien aus dem Depot zu finanzieren, werden sie jedoch vorerst wahrscheinlich größere Mengen Kredite aufnehmen, da die Gelder aus der Auflösung der Top AG erst deutlich später frei werden.
Einige Beispiele, zu denen die endgültige Auflösung stattfinden könnte.
Das Depot wird zu 80% des aktuellen Preises verkauft: Damit wäre das Depot immer noch über 880.000.000€ Wert. Der Aktiendepot-Wert würde sich damit auf 51,76€ pro Aktie belaufen, der Gesamtwert auf 52,90€+51,76€=104,66€ -> in diesem Fall würde man, selbst wenn sich die Liquidation über die gesamten 21 Tage hinzieht und wenn man zum aktuellen Briefkurs von 64,96€ kauft eine fantastische Rendite von 61,11% in nur 25 Tagen machen
Das Depot wird zu 50% des aktuellen Preises verkauft: Damit wäre das Depot immer noch über 550.000.000€ Wert. Der Aktiendepot-Wert würde sich damit auf 32,35€ pro Aktie belaufen, der Gesamtwert auf 52,90€+32,35€=85,25€ -> in diesem Fall würde man, selbst wenn sich die Liquidation über die gesamten 21 Tage hinzieht und wenn man zum aktuellen Briefkurs von 64,96€ kauft eine fantastische Rendite von 31,23% in nur 25 Tagen machen
Das Depot wird zu 30% des aktuellen Preises verkauft: Damit wäre das Depot immer noch über 330.000.000€ Wert. Der Aktiendepot-Wert würde sich damit auf 19,42€ pro Aktie belaufen, der Gesamtwert auf 52,90€+19,42€=72.31€ -> in diesem Fall würde man, selbst wenn sich die Liquidation über die gesamten 21 Tage hinzieht und wenn man zum aktuellen Briefkurs von 64,96€ kauft eine Rendite von 11,31% in 25 Tagen machen
In jedem Fall wird die Liquidation noch eine interessante Sache, bei der sich ein genaues Hinschauen mit Sicherheit lohnen kann.
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