Sie heißen Marten & Co AG, Blackbird oder auch Biotrans Corp. Die einst gefeierten Helden der Performance sind in der Realität angekommen und müssen sich nun erstmals seit ihrer Gründung damit auseinander setzen, dass es nicht immer nur steil nach oben gehen kann. Wie konnte es soweit kommen?
Die Antwort darauf ist nicht eindeutig. Zum einen haben alle aufgeführten AGs mindestens eine Kapitalerhöhung hinter sich, welche ihnen eine große Menge Geld in die Kassen gespült hat. Mit mehr Geld muss auch immer eine veränderte Strategie einhergehen, doch leider ist genau das bei den meisten Wachstumswundern nicht zu beobachten. Am deutlichsten zeigte sich das bei der Marten & Co AG welche nach der ersten Kapitalmaßnahme genauso weiter machte wie bisher. Das Gestochere in Mini-AGs, das Abgreifen von Liquidationsgewinnen oder auch das Daytrading bringen ganz schlicht nicht genügend Gewinn um die voherigen Wachstumsraten zu halten. Es werden schlicht keine Risiken eingegangen um auch einmal die großen Gewinne mitzunehmen. Wer ein Risiko eingeht, muss sich natürlich auch absichern bzw darf nicht so viel riskieren, dass es sich nachhaltig auf die Performance auswirkt, wenn es schief geht.
Was passiert wenn es schief geht, zeigte mein Fall (auch wenn ich nicht zu den Wachstumswundern zähle). Hier wurde die zweite KE mithilfe der Comnet AG (jetzt HADES AG) und der Solid Profit AG ohne Rücksicht auf Verluste durchgeprügelt und massive Risiken eingegangen. Ich konnte die Solid Profit AG seinerzeit zwar noch mit Mini-Gewinn wieder veräußern, aber im Falle von Comnet, welcher gut ein Drittel meines Depots ausmachte, zeigte sich, was passiert, wenn man zu viel Risiko eingeht und ein Beteiligter Mist baut. Einen ähnlichen Fehler machte ich nur einige Tage darauf mit der Zock & Co AG, wo beim Kauf zu wenig wert auf die Unternehmenszahlen gelegt wurde.
Ein weiteres Problem der einstigen Helden des Wachstums ist die derzeit sehr mäßige Marktperformance. Diese begründet sich vor allem in den sehr niedrigen Anleihenzinsen, welche zurzeit wieder langsam an einen Durchschnittszinssatz von 1,2% (Referenzanleihe 100k € für 10 Tage) heran geführt werden. Es wird schlicht zu wenig Geld in den Markt gepumpt, als das noch riesige Gewinne erwirtschaftet werden können.
Am interessantesten ist aber zu beobachten, dass der durchschnittliche Bargeldbestand seit Wochen auf Talfahrt ist. Das führt bereits jetzt schon zu immer weiter sinkenden Kursen und jeden Tag zu neuen Schnäppchen. Es ist Goldgräber-Zeit und offenbar hat es noch kaum jemand mit bekommen, wer sich ein paar Euro Bargeld liegen lässt, wird wahrscheinlich auch die nächsten Wochen günstig in gute AGs einsteigen können, um dann, wenn sich die Marktperformance wieder normalisiert, von stark steigenden Kursen zu profitieren.
Abschließend möchte ich mich dafür entschuldigen, dass so lange von mir nichts mehr kam, ich werde versuchen euch ab sofort öfter mit meinen geistigen Ergüssen zu erfreuen.
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