Der Markttrend (Januar + KW 5)

euro-76011_640Sehr geehrte Leserinnen und Leser des Markttrends,

in der heutigen Ausgabe werde ich mich auf den Trend des vergangenen Monats beziehen und diese Daten dazu nutzen, eine Prognose für den kommenden, bzw. bereits laufenden Monat abzugeben. Desweiteren werde ich die vergangene Kalenderwoche analysieren und ihre Auswirkungen auf die Laufende eruieren. In der letzten Ausgabe beschrieb mein Kollege Kapitalist, dass der Konsolidierungsprozess der großen Unternehmen am Börsenparkett noch nicht abgeschlossen sei und eine zunehmende Überbewertung von Gesellschaften durch die Flucht ins Aktienpapier beobachtet werden könne. Ob dieser Trend erstmal weiter bestehen bleibt oder ob von einer Trendwende auszugehen ist, werde ich im Folgenden ebenso analysieren.

 

I. Analyse des Monats Januar und Prognose für Februar:

Hinter uns liegt der Monat Januar und damit ein recht turbulenter Jahresbeginn. Nach der Umstellung zahlreicher Faktoren durch die Börsenaufsicht, insbesondere die Abschaffung des Privatdepots, hatte der Markt mit einigen Umwälzungen zu kämpfen. Zum einen kam es zu günstigen Abverkäufen von großen Aktienpaketen aus den privaten Depots der Vorstandsvorsitzenden, was für Kleinanleger natürlich einen günstigen Einstieg ermöglichte, zum anderen war aber auch eine gewisse Unsicherheit am Markt zu spüren, was am ständigen „auf und ab“ besonders im Handelsvolumen im vergangenen Monat erkennbar wird.

Nach anfänglicher Unsicherheit am Anleihenmarkt und einer tendenziellen Stagnation begann in der Mitte des Monats das große Zeichnen, seitdem steigt das Anleihenvolumen sowie die Gesamtzahl der Anleihen stetig. Damit wird natürlich Geld geschaffen, was die Unternehmen wieder am Markt unterbringen können, sofern es nicht erneut in Anleihen investiert wird.

Interessant war im vergangenen Monat auch die Entwicklung des durchschnittlichen Bargeldbestandes. Während in der ersten Hälfte des Monats Januar der Bargeldbestand merklich anstieg, fiel er in der letzten Hälfte, d.h. in den letzten Wochen, umso mehr, was auf erhöhte Investitionslust schließen lässt.

Ebenso interessant ist die zahlenmäßige Entwicklung der Unternehmen am Markt. Waren im Monat Dezember noch rund 650 Unternehmen am Börsenparkett vertreten, waren es Ende des Monats Januar bereits gut 900 Unternehmen. Damit war dies einer der besten Monate, was den Spielerzuwachs anbelangt, im letzten Jahr. Diese Steigerung um fast 50% wird sicher neues Geld in den Aktienmarkt spühlen, aber möglicherweise auch zu überproportional steigenden Kursen führen. Dieser Verteuerungsprozess hat auch bereits begonnen, wenn man einen Blick auf die Depotwert-, Börsen/Buchwert und Median Börsen/Buchwertentwicklungen in der Statistik wirft. Erkennbar wird hier, dass sämtlicher Börsenwerte unter einer Überbewertung zu leiden haben, was in naher Zeit einige Kurskorrekturen zur Folge haben könnte und auch steigende Bargeldbestände fördern könnte, wenn Aktionäre ihre Aktienpakete nicht mehr gewinnbringend am Markt veräußern können. Insgesamt besteht so auch die Gefahr einer Stagnation im Monat Februar.

Für den kommenden Monat bleibt zu hoffen, dass die klar ersichtliche Überbewertung diverser Unternehmen abnimmt, während die verstärkten Anleiheninvestitionen den Markt nachhaltig stärken können. Die Vorzeichen sind durchaus positiv, wenn man die steigenden Investitionen in Anleihen betrachtet und den damit verbundenen und später zu erwartenden steigenden Investitionen am Aktienmarkt in Erwägung zieht, die durch den steigenden Kapitalzufluss aus dem Anleihengeschäft getriggert werden können. Weiterhin scheint die Zahl der Verkaufsorders stetig zu steigen, was zwar zu einbrechenden Kursen führen könnte, für Aktionäre jedoch auch die Chance auf einige Schnäppchen bringen könnte. Insgesamt reicht es jedoch nicht für den Markt, ein klares und positives Zeichen zu setzen. Deshalb prognostizieren wir für den Monat Februar trotz durchaus positiver Vorzeichen eine leichte Stagnation, die jedoch auch in einen leicht positiven Trend umschwingen kann, falls sich das Überbewertungsproblem löst und Abverkäufe von Aktien endlich erfüllen, um die Aktienkurse an den fairen Preis anzunähern.

II. Analyse der KW 5 und Prognose für die laufende Woche:

Die vergangene Woche entwickelte sich ganz im Sinne der zuvor aufgeführten positiven Veränderungen in der zweiten Hälfte des Monats Januar. Steigende Anleihenzukäufe und sinkendes Bargeld sprechen grundsätzlich für eine neue Investitionsfreude auf Seite der Anleger. Sollte der Anleihenzins weiter sinken, wird diese lukrative Einnahmequelle für viele Anleger jedoch versiegen und sie werden gezwungen sein, wieder stärker am Aktienmarkt zu investieren, um nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften. Seitdem der Anleihenzins am heutigen Tag seinen Tiefpunkt bei gerade mal 0,8% erreicht hat, ist bereits ein positiver Ausschlag bei Handelsvolumina und Orderzahl zu verzeichnen.

Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser positive Trend weiter fortsetzt und der durchaus positive Eindruck im Vergleich zur letzten Woche sich weiter fortsetzt. Für diese Woche prognostiziere ich somit einen leichten Aufwärtstrend, der jedoch nicht ganz für einen „Pfeil nach oben“ im Diagramm reicht, und hoffe weiterhin, dass sich der Markt über den Gesamtmonat auch weiter positiv entwickeln wird.

Herzliche Grüße

Ihr Samuel v. Löwenstein

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